Ghana – eine Partnerschaft entsteht

06.08.2019 von Petra Lesedauer: ca. 3 Minuten

Liebe Blogleser,

eigentlich könnte alles ganz einfach sein. Wenn ein Schokoladenhersteller wie RITTER SPORT sicherstellen will, dass der verarbeitete Kakao unter sozial und ökologisch guten Bedingungen angebaut worden ist und dass die Menschen davon leben können, muss er doch nur wissen woher sein Kakao stammt und notfalls vor Ort die Situation verbessern. Ganz einfach. Eigentlich.

In der Realität ist das aber sehr viel schwieriger. Der weltweite Kakaomarkt ist, obwohl ein recht kleiner Agrarmarkt, äußerst intransparent. Wenn ihr bedenkt, wo Kakao wächst und dass er vor allem von Kleinbauern angebaut wird, könnt ihr vielleicht nachvollziehen, dass diese nicht immer einfach zu erreichen sind. Auch sind die Bauern oft nicht organisiert, sondern verkaufen ihren Kakao an den nächsten Händler, der sich ihnen bietet. In diesen Fällen ist eine Rückverfolgbarkeit bis zum Erzeuger kaum möglich. Deshalb versuchen wir, wo immer es geht, direkte Kontakte in die kakaoanbauenden Länder zu knüpfen und Partnerschaften mit Bauern und Kooperativen zu etablieren. Eine solche Partnerschaft entsteht zum Beispiel gerade in Ghana.

Ghana ist nach dem Nachbarland Elfenbeinküste der zweitgrößte Erzeuger von Kakao weltweit. Kakao gilt als eines der wichtigsten Exportgüter für die ghanaische Wirtschaft. Circa eine Millionen Kakaobauern gibt es in Ghana, die meisten von ihnen sind Kleinbauern, die Flächen von bis zu fünf Hektar bewirtschaften und deren ökonomische Situation angespannt ist. Genau hier setzt unser Prinzip der Partnerschaft an.

Unser Inhaber und Beiratsvorsitzender Alfred T. Ritter, den ich euch in einem meiner letzten Blogbeiträge näher vorgestellt habe, war vor einigen Monaten in Ghana und hat gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Cocoa Abrabopa Association (CAA), Eliseus Opoku-Boamah, ein sogenanntes Memorandum of Understanding unterzeichnet. Ziel dieser Vereinbarung ist es, eine langfristige Partnerschaft zwischen uns und den über 6.000 Kakaobauern der CAA zu etablieren. Mit einer solchen Partnerschaft sind immer konkrete Programme verbunden, die den nachhaltigen Kakaoanbau fördern und somit die wirtschaftliche Situation der Bauern stabilisieren sollen. Gemeinsam mit der CAA identifizieren wir nun, wo wir die Kooperative und ihre Bauern an sinnvollsten unterstützen können.

Der Begriff der Partnerschaft macht übrigens deutlich, dass bei diesem Modell beide Seiten profitieren sollen. Denn nur wenn es unseren Partnern in den Anbauländern gut geht, sie also vom Kakaoanbau leben können und der auch für die nachfolgenden Generationen attraktiv ist, werden wir dauerhaft qualitativ hochwertigen, nachhaltigen Kakao für unsere Schokolade bekommen.

Eine Art Prototyp für das Modell der Partnerschaften ist unser Cacao-Nica Programm. Das besteht seit fast 30 Jahren und hat sich in dieser Zeit allmählich von einem Entwicklungsprojekt hin zu eben dieser Partnerschaft entwickelt. Dahinter steht ein langes, intensives Engagement vor allem der Familie Ritter. Das lässt sich nicht eins zu eins auf andere Regionen übertragen, aber das Prinzip ist das gleiche. Partnerschaft bedeutet, wir können die Bauern und Kooperativen, die unseren Kakao anbauen, besuchen und sie konkret unterstützen. Die jetzt entstehende Partnerschaft mit der CAA in Ghana ist da ein weiterer wichtiger Schritt.

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1 Kommentar
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  1. Thomas Kirchberger sagt:
    15.09.2019 um 00:52 Uhr

    Bravo!
    Diese Fairness brauchen wir.
    Ein Dank an Herrn Ritter 🙂