RITTER SPORT und die Kakaobauern – Partnerschaft auf Augenhöhe

02.10.2018 von Petra Lesedauer: ca. 3 Minuten

Liebe Blogleser, auf der einen Seite das Industrieunternehmen aus Deutschland, das seine Produkte nahezu in die ganze Welt verkauft, und auf der anderen Seite der Bauer, der auf einigen Hektar Land in Westafrika, Mittel- oder Südamerika Kakao anbaut. Klingt nicht gerade nach einem Gleichgewicht. Und trotzdem reden wir von „Partnerschaften“, wenn es um Lieferbeziehungen mit den Kakaobauern in den verschiedenen Anbauregionen geht.

Mein Kollege Giovanni mit Kakaobäuerinnen in Ghana

Wer meine Beiträge hier auf dem Blog häufiger liest, hat schon das eine oder andere über die sozialen und ökologischen Bedingungen im Kakaoanbau gehört. Auch wenn alle Beteiligten in den letzten Jahren einiges unternommen haben, wirklich zufriedenstellend ist die Situation vielerorts nach wie vor nicht. Ein Weg, das zu ändern, ist für uns der Aufbau direkter Kontakte zu Bauern und Kooperativen. So, wie wir das seit fast 30 Jahren mit Cacao-Nica – unserem Programm für nachhaltigen Kakaoanbau in Nicaragua – machen.
Üblicherweise durchläuft Kakao zahlreiche Stationen und Zwischenhändler bis er zum Beispiel bei einem Schokoladenhersteller wie uns ankommt. Das macht zum einen die Rückverfolgbarkeit und damit die Kontrolle der Anbaubedingungen schwierig, zum anderen verdienen all diese Zwischenhändler am Kakao, während bei dem Bauern, der ihn angebaut hat, noch immer viel zu wenig hängen bleibt.

Rund 60 Prozent unseres Kakaos stammen aus persönlichen Partnerschaften mit Bauern und Kooperativen zum Beispiel in Westafrika

Indem wir persönliche und auf Langfristigkeit angelegte Beziehungen zu Bauern und Kooperationen etablieren, setzen wir dabei an mehreren Punkten an: Wir sorgen dafür, dass die Bauern faire Preise für ihren Kakao erhalten und schaffen durch vereinbarte Abnahmemengen Planungssicherheit. Gleichzeitig schauen wir ganz konkret, wo die Bauern Unterstützung brauchen. Logischerweise ist die Situation nicht überall gleich. Während die einen vor allem ihren Kakaobaumbestand verjüngen müssen, brauchen die anderen vielleicht mehr Know-how, um ihre Erträge zu steigern. In Nicaragua und Westafrika sind wir mit eigenen Ansprechpartnern vor Ort, um die Bauern und Kooperativen gezielt zu unterstützen. In andern Regionen arbeiten wir mit Partnern wie Fuchs & Hoffmann zusammen.

In Nicaragua ist unter anderem meine Kollegin Elizabeth Ansprechpartnerin für Bauern und Kooperativen

Für uns hat das Prinzip des direkten Kontaktes den Vorteil, dass wir die Bauern und Kooperativen, die unseren Kakao liefern, tatsächlich kennen und uns durch regelmäßige Besuche vor Ort immer wieder selbst ein Bild von den ökologischen und sozialen Bedingungen, unter denen der Kakao angebaut wird, machen können. Unsere Besuche sind dabei eine Ergänzung zu den kontinuierlichen Audits durch Zertifizierer wie UTZ oder Fairtrade.

Inzwischen stammen rund 60 Prozent unseres Kakaos aus solch persönlichen Partnerschaften und meine Kollegen arbeiten intensiv daran, dass es noch mehr werden. Die langjährige Zusammenarbeit mit den Bauern und Kooperativen unseres Cacao-Nica Programms hat übrigens gezeigt, dass sich dadurch auch die Qualität des Kakaos erheblich verbessern lässt. Für die Bauern heißt das, sie können höhere Preise für ihren Kakao erzielen, für uns, dass wir qualitativ hochwertigen Kakao erhalten. Und der ist uns sehr wichtig, um wirklich gute Schokolade herzustellen. Dafür brauchen wir die Bauern in den Anbauregionen – so wie sie un.

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1 Kommentar
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  1. Flo sagt:
    01.11.2018 um 00:03 Uhr

    Richtig toll, dass sich Ritter so nachhaltig um die Bauern, die Natur und um den Rohstoff Kakao kümmert. Daher esse ich nur noch eure Schokolade 🙂 Weiter so!