Jetzt mal Butter bei die Schoki …

Für Schokolade braucht man Kakao. Soviel ist klar. Wenn von Kakao die Rede ist, ist aber oftmals eigentlich Kakaomasse gemeint. Schokolade wird jedoch aus Kakaomasse und Kakaobutter gemacht. Worin sich Masse und Butter unterscheiden und warum Transparenz und Rückverfolgbarkeit bei der Kakaobutter deutlich schwieriger sind, darum geht es hier.
21.03.2023 von Petra Lesedauer: ca. 3 Minuten

Bevor aus Kakao Schokolade werden kann, wird der Kakao zu Kakaomasse und Kakaobutter verarbeitet. Während die Kakaomasse für den individuellen Geschmack einer Schokolade entscheidend ist, hat Kakaobutter darauf keinen Einfluss. Sie ist hingegen für den richtigen Schmelz verantwortlich.

Weil es bei der Butter nicht so sehr auf die konkrete Kakaosorte und ihre individuelle Sensorik ankommt, wird Kakaobutter häufig in großen Mengen hergestellt, was die Transparenz und Rückverfolgbarkeit deutlich erschwert.

Wir haben an unsere Kakaobutter aber die gleichen Ansprüche wie an unsere Kakaomasse. Wir wollen also wissen, wo der Kakao herkommt, von wem und wie er angebaut wird. Deshalb stammt auch unsere Kakaobutter zu 100 % aus zertifiziert nachhaltigem Bezug. Auch die dafür verarbeiteten Kakaobohnen können wir bis zur Erzeugerorganisation zurückverfolgen.

Unsere Kakaobutter stammt aus Nigeria und der Côte d’Ivoire. In beiden Ländern haben wir mittlerweile Kakaoprogramme etabliert, an denen rund 13.000 Bäuerinnen und Bauern teilnehmen. Von ihnen beziehen wir pro Jahr 8.000 Tonnen Kakaobutter. Auch wenn es einzelne Unterschiede gibt, ist die Situation in den beiden Ländern ähnlich: Eine geringe Produktivität im Kakaoanbau führt dazu, dass die wirtschaftliche Lage vieler Kakaobäuerinnen- und bauern schwierig ist. Der Klimawandel hat diese Situation oftmals noch verschärft, indem die Produktivität aufgrund fehlender Niederschläge weiter abnimmt.

Hier setzen unsere Kakaoprograme an: Schwerpunkte sind zum Beispiel der Anbau in widerstandsfähigeren Agroforstsystemen statt in anfälligen Monokulturen, die Modernisierung der bäuerlichen Betriebe und die Erneuerung der Plantagen, aber auch die Diversifizierung der Einkommensmöglichkeiten – vor allem für Frauen. Im Rahmen unseres Programms in der Côte d’Ivoire beispielsweise gab es unter anderem ein Coaching speziell für Frauen, dass ihnen dabei helfen soll, eine eigenständige Geschäftstätigkeit zum Beispiel im Kleinhandel mit Gewürzen oder Kleidung zu beginnen und so das Einkommen ihrer Familien zu verbessern.

Eine wichtige Rolle spielt in beiden Ländern der Anbau in Agroforstsystemen. Diese Form der Mischkultur hilft nicht nur, dem Klimawandel etwas entgegenzusetzten, langfristig bietet er auch weitere Einkommensquellen. In den beiden Programmen in Nigeria und Côte d’Ivoire wurden bisher etwa 250.000 Schattenbaumsetzlinge verteilt. Hinzu kommen 1,5 Millionen Kakaosetzlinge, die den Bestand der Plantagen verjüngen und damit die Erträge steigern sollen.

Diese Beispiele zeigen ganz gut, dass sich unsere Kakaoprogrammen immer an den konkreten Bedürfnissen vor Ort ausrichten. Mehr dazu findet ihr ins unserem Kakao-Report. Die Voraussetzung sind Rückverfolgbarkeit und Transparenz – auch bei der Kakaobutter.

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