Langfristig besiegelt – Unsere Partnerschaft in Ghana

21.09.2021 von Petra Lesedauer: ca. 3 Minuten

Liebe Blogleserinnen und Blogleser, wenn es um unseren Kakaobezug geht, reden wir oft von Partnerschaften und Programmen. Heute möchte ich an einem konkreten Beispiel zeigen, was damit eigentlich gemeint ist. Und nehme euch dazu mal mit nach Ghana.

Ghana liegt in Westafrika und ist neben dem Nachbarland Côte d’Ivoire eines der wichtigsten Anbauländer für Kakao. Rund eine Millionen Kakaobauern und -bäuerinnen gibt es in Ghana. Die meisten von ihnen bewirtschaften Flächen von bis zu fünf Hektar, sind also Kleinbauern. Immer mehr von ihnen organisieren sich in gemeinsamen Erzeugerorganisationen wie wir das bei uns zum Beispiel als Genossenschaften kennen. Diese Erzeugerorganisationen übernehmen zentrale Aufgaben wie beispielsweise die Trocknung und Vermarktung des Kakaos. Hier setzt unser Prinzip der Partnerschaften an.

Vor etwa zwei Jahren war unser Beiratsvorsitzender Alfred T. Ritter in Ghana und hat mit dem Vorsitzenden der Cocoa Abrabopa Association (CAA) Eliseus Opoku-Boamah, den Grundstein für diese Partnerschaft gelegt. Partnerschaft ist dabei durchaus wörtlich zu verstehen. Beide Seiten sollen davon profitieren – die Bäuerinnen und Bauern, indem sich ihre wirtschaftliche Situation stabilisiert und wir, indem wir zuverlässig qualitativ hochwertigen Kakao bekommen, der zertifiziert und rückverfolgbar ist, von dem wir also genau wissen, woher er stammt, wie und von wem er angebaut wird.

Weil sich das natürlich nicht einfach so von alleine ergibt, sind mit einer Partnerschaft immer konkrete Programme verbunden. Bei uns ist dafür meine Kollegin Merit verantwortlich, die ihr bereits kennen gelernt habt. Gemeinsam mit Vertretern der CAA hat sie nun ein solches Programm auf den Weg gebracht. Mit an Bord sind dabei auch Unternehmen, mit denen wir in der Lieferkette zusammenarbeiten. An 526 Kakaobäuerinnen und -bauern aus den Gebieten Tarkwa und Daboase im Südwesten Ghanas richtet sich das Programm, das ursprünglich schon gestartet sein sollte, sich aber aufgrund der Pandemie etwas verzögert hat.

BU: Virtueller Startschuss für das Programm mit der CAA und die Lieferung von Kakao an Ritter Sport

Im Wesentlichen umfasst das Programm vier zentrale Maßnahmen: zum einen Betriebswirtschaftliche Schulungen für die Mitarbeitenden der Erzeugergemeinschaft aber auch vor allem für deren Mitglieder – also die Bäuerinnen und Bauern. Dabei geht es um so konkrete Dinge wie Buchführung, Finanzplanung oder die Berechnung von Einnahmen, Ausgaben und Gewinnen. Kurz gesagt also um Know-how, das nötig ist, einen Betrieb gewinnorientiert und professionell zu führen.

Der zweite Punkt ist die Entwicklung und Umsetzung eines sogenannten Child Labour Monitoring and Remediation System (CLMRS). Kinderarbeit ist in Westafrika leider noch immer ein Problem. Dieses System hilft, Fälle von illegaler Kinderarbeit zu erkennen, konkrete Lösungen zu finden und künftig illegale Kinderarbeit zu verhindern.

Der dritte Aspekt setzt bei einer der Hauptursachen für Kinderarbeit an: der wirtschaftlichen Situation. Um sie zu verbessern, gilt es, die Produktionseffizienz – also zum Beispiel Ernteerträge – und Einkommen der Bauernfamilien zu steigern. Um hier ganz gezielt Unterstützungsmaßnahmen entwickeln zu können, werden zunächst die aktuelle Einkommenssituation sowie Marktpotentiale für andere landwirtschaftliche Produkte untersucht.

Neben diesen wirtschaftlichen und sozialen Faktoren nimmt das Programm auch ökologische Aspekte in den Blick. Mit der Pflanzung von 46.000 Schattenbäumen wird der Anbau von Kakao im ökologisch sinnvollen Agroforstsystem gefördert.

Ich denke, an diesem Beispiel wird ganz gut sichtbar, dass unsere Programme auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen. Auch die Dauer eines Programms wird definiert. Im diesem Fall sind dreieinhalb Jahre vorgesehen, in denen natürlich immer wieder geschaut wird, welche Fortschritte man gemeinsam gemacht hat und wo nachjustiert werden muss.

Falls ich euch neugierig gemacht habe und ihr noch Fragen habt, lasst es mich wissen!

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2 Kommentare
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  1. Volker sagt:
    30.09.2021 um 17:12 Uhr

    Sehr schön – diese valide und vorbildliche Story ist für mich ein Grund mehr, mich immer wieder für Ritter Sport zu entscheiden. Andere reden, ihr macht. Und lecker ist eure Schokolade sowieso 🙂

    1. Deine Mutter sagt:
      22.11.2021 um 14:36 Uhr

      Lakritze