Voller Power. Unser Energiemanager Benjamin.

05.03.2020 von Petra Lesedauer: ca. 5 Minuten

Liebe Blogleser,

ich berichte hier immer wieder davon, dass Nachhaltigkeit bei uns weder ein Projekt noch die Tat eines Einzelnen ist. Vielmehr sind wir alle, das heißt viele meiner Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen und Abteilungen, daran beteiligt, unsere Nachhaltigkeitsziele in die Tat umzusetzen. Da wird es mal wieder Zeit, euch einen davon vorzustellen: und zwar unseren Energiemanager Benjamin Flaig. 

Hallo Benjamin, als erstes musst du uns bitte mal erklären, was eigentlich Energiemanagement bedeutet!

„Beim Energiemanagement geht es darum, den Energieverbrauch zum Beispiel eines Unternehmens und die damit verbundenen Umweltauswirkungen ständig zu beobachten, zu bewerten und mit geeigneten Maßnahmen den Verbrauch zu reduzieren.“

Und wie wird man Energiemanager bei Ritter Sport?

„Ich habe als Azubi mit 15 Jahren bei Ritter Sport angefangen und eine Lehre zum Mechatroniker gemacht. Danach war ich als Elektriker unterwegs, habe Kabel gezogen, Lampen installiert und so weiter. Danach habe ich mich nochmals für die Schulbank verpflichtet und vier Jahre lang in der Abendschule eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker (Fachrichtung Elektrotechnik) absolviert. Im weiteren Verlauf hatte ich einfach auch das Glück auf meiner Seite und konnte größere Bauprojekte wie zum Beispiel unser Flüssigtanklager als Projektleiter Elektrotechnik betreuen. 2015 wurden wir das erste Mal nach DIN 50001 Energiemanagement zertifiziert. Im Energieteam war ich von Anfang an als Mitglied dabei und 2018 durfte ich dann die Leitung übernehmen.“

Was sind da deine Aufgaben?

„Ich arbeite daran, gemeinsam mit den Spezialisten im Werk die energetische Performance zu verbessern, und bin Ansprechpartner zu allen Fragen rund um das Thema Energie. Darüber hinaus organisiere ich Schulungsmaßnahmen für die Kolleginnen und Kollegen und versuche aufzuzeigen, an welcher Stelle jeder Mitarbeiter etwas zur Energieeinsparung beitragen kann. 
Außerdem gibt es für das Thema Energie eine konkrete strategische Kennzahl und meine Aufgabe ist es, diese zu erreichen und nach Möglichkeit noch zu verbessern.“

Kannst Du mir und unseren Bloglesern mal erklären, wie wir an das Thema Energie herangehen?

„Wir haben bei Ritter Sport ein eigenes Energiekonzept und das vereint Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Wir beziehen zu 100 Prozent CO2-neutralen Strom und das schon seit fast 20 Jahren! Einen Teil unserer Energie produzieren wir sogar selbst. Zum Beispiel über diverse Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Außerdem betreiben wir ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk, das wir 2015 vollständig erneuert haben und das nahezu unseren kompletten Wärmebedarf deckt. Und wie du selbst weißt, brauchen wir viel Energie um unsere Schokolade in allen Produktionsschritten in der richtigen Temperatur zu halten. Wir modernisieren kontinuierlich. So haben wir vor ein paar Monaten zum Beispiel eine neue Klimaanlage bekommen, die ist noch effizienter ist als die alte. Aber auch E-Mobilität spielt für uns eine immer größere Rolle. Deshalb gibt es seit kurzem neben den E-Bike- Ladestationen auch eine erste Elektrofahrzeug-Ladesäule für Besucher.“ 

Du hast eben schon von Kennzahlen gesprochen. Was sind denn unsere konkreten Ziele im Energiemanagement?

„Das oberste Ziel ist es, unsere schokoladige Welt hier jeden Tag ein kleines Stückchen effizienter zu machen. In Zahlen bedeutet das, wir wollen jedes Jahr unseren Energieverbrauch je produzierte Tonne um 1,5 Prozent senken. Bis jetzt haben wir das auch fast jedes Jahr geschafft und das bei rund dreieinhalb Millionen Tafeln Schokolade, die hier jeden Tag vom Band laufen.“ 🙂

Das klingt in der Tat ambitioniert. Wie schaffen wir das?

„Gemeinsam mit unseren hoch motivierten Kolleginnen und Kollegen! Und natürlich auch mit strategischen Projekten, die auf dieses Ziel einzahlen. So ist auch die Umstellung auf LED-Beleuchtung ein wichtiges Thema. Ganz aktuell haben wir gerade ein Pilotprojekt mit biodynamischem Lichtverlauf in einem Teil der Produktion gestartet. Die LEDs imitieren den natürlichen Verlauf des Tageslichts. Am Nachmittag werden schrittweise die blauen Anteile im Lichtspektrum reduziert. Das macht das Arbeiten in drei Schichten vor allem für die Nachtschicht etwas angenehmer. Es geht also nicht immer nur um Effizienz und Einsparungen, sondern auch darum, ein gutes Arbeitsumfeld für uns alle zu schaffen.“

Wie verläuft ein typischer Arbeitstag für dich?

(lacht) „Der ist super abwechslungsreich. Manchmal das klassische Projektgeschäft, also Angebote einholen, Handwerker koordinieren und ab und an programmiere ich noch selbst unsere Maschinen. Aber natürlich bin ich in vielen Projekten auch nur beratend tätig. Über unser Monitoring habe ich den Energieverbrauch stets im Blick und wenn es starke Abweichungen gibt, muss man schauen, woran es liegt. Der wirtschaftliche Aspekt spielt auch eine Rolle – mit unserem Einkauf und dem Controlling versuche ich, hier immer das Optimum zu finden. Und manchmal fragt ein Kollege nach einem Rat für zuhause – das beantworte ich natürlich auch.“

Da schließe ich mich doch direkt an: Hast Du einen Energiespar-Tipp, den jeder für sich schnell umsetzen kann?

„Es sind die Klassiker – Licht aus, Heizung runter, wenn man das Haus verlässt. Beim Kauf von Elektrogeräten auf die Effizienzklasse und den Verbrauch achten. Aber auch einfach mal das Auto stehen lassen hilft dabei, Energie einzusparen. Aktuell mache ich einen kleinen Wettbewerb mit unserem Produktionsleiter „Wer kommt häufiger zu Fuß zur Arbeit“. Die neuen Technologien sind eine prima Hilfe. Da kann man mit kleinem Geld seine eigenen vier Wände automatisieren. Mein Motto lautet immer: Energieeffizienz ist intelligente Faulheit.“

Ein schönes Schlusswort! 🙂 Danke, Benjamin. Ihr seht, Nachhaltigkeit bei Ritter Sport ist mindestens so vielfältig wie unsere Sorten. Gibt es etwas, das euch besonders interessiert? Lasst es mich gerne wissen!

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