Frauenpower – Elizabeth Rizo und das Cacao-Nica Programm

27.06.2019 von Petra Lesedauer: ca. 3 Minuten

Liebe Blogleser,

in meinem Beitrag zu unserer Nicaragua-Sorte „Die Feine“ aus der Kakao-Klasse habe ich euch ganz kurz meine Kollegin Elizabeth vorgestellt. Sie ist so etwas wie das Gesicht unseres Cacao-Nica Programms. Und weil Elizabeth eine wirklich bemerkenswerte Frau ist, habe ich mich bei meinem letzten Besuch etwas ausführlicher mit ihr unterhalten.

Ich habe Elizabeth an unserer Ankaufs- und Trocknungsstation in Matagalpa getroffen. Das liegt circa 130 Kilometer nördlich von Managua, der Hauptstadt Nicaraguas. Seit 2008 gibt es diese Station. Elizabeth ist ihre Leiterin und damit wichtigste Ansprechpartnerin für die rund 3.500 Bauern, mit denen wir im Rahmen von Cacao-Nica zusammenarbeiten und die zum Beispiel den Kakao für unsere neue Sorte „Die Feine“ liefern.

Hallo Elizabeth, toll, dass du dir Zeit für mich und unsere Blogleser nimmst. Was genau ist deine Aufgabe hier?

„Ich bin das Bindeglied zwischen RITTER SPORT im fernen Deutschland und unseren Partnern hier in Nicaragua, den Bauern und Kooperativen. Wir haben ein gemeinsames Ziel: qualitativ hochwertigen Kakao. Qualität und Ertrag sind der Schlüssel zu mehr Wohlstand für die Bauern. Und die liegen mir einfach am Herzen, denn ich bin selbst Tochter eines kleinen Kaffee-Farmers und quasi auf dem Feld aufgewachsen.“

Ist es eine besondere Herausforderung, sich da als Frau zu behaupten?

„Sicherlich. Der Agrarsektor in Latein-Amerika ist nach wie vor sehr männlich geprägt. Aber ich denke, ich habe da meinen eigenen Weg ganz gut gefunden. Dabei hilft mir sicher, dass ich schon lange in dem Bereich tätig bin und durchaus über Erfahrung verfüge. Viel hängt auch von den eigenen Führungsqualitäten und sozialen Kompetenzen ab. Das ist vermutlich bei euch in Deutschland nicht anders.“

Du hast eben von deiner Erfahrung gesprochen, was hast du gemacht, bevor du den Job hier übernommen hast?

„Ich bin seit über 20 Jahren in der Branche und war unter anderem für verschiedene NGOs und Non-Profit-Organisationen tätig. Thematisch habe ich mich eigentlich immer mit dem Anbau von Kaffee und Kakao, mit Agroforstsystemen und der Diversifizierung des Anbaus beschäftigt. Aber eben nie nur aus ökologischer Sicht, sondern immer auch aus ökonomischer Perspektive. Genau das fasziniert mich auch am Cacao-Nica Programm.“

Kannst Du mir das genauer erklären?

„Mir gefällt die Herangehensweise von RITTER SPORT aus dem Entwicklungsprojekt der Anfangsjahre eine Partnerschaft mit wirtschaftlichem Nutzen für beide Partner – die Bauern und das Unternehmen – zu machen. Und zugleich die Bauern darin zu unterstützen, durch nachhaltige Anbaumethoden Qualität und Ertrag zu steigern.“

Wo siehst Du die größten Herausforderungen für den Kakaoanbau in Nicaragua?

„Die wirtschaftlichen Risiken wie zum Beispiel Ernteausfälle durch den Klimawandel oder sinkende Weltmarktpreise sind für die Kleinbauern und ihre Kooperativen aktueller denn je. Auf Seiten der Kooperativen sind es vor allem Managementleistungen, die weiterhin optimiert werden müssen. Für die Bauern sind nach wie vor Wissensvermittlung und der Zugang zu modernen Anbau- und Nacherntetechniken der entscheidende Weg, um ihr Einkommen zu verbessern und damit ihre wirtschaftliche Situation zu stabilisieren. Genau hier setzt Cacao-Nica an. Zum einen indem RITTER SPORT als verlässlicher Partner den zertifiziert nachhaltigen Kakao der Bauern einkauft, zum anderem indem wir ihnen mit Know-how zur Seite stehen. Das beginnt bei der richtigen Baumpflege und endet bei der optimalen Trocknung des Kakaos.“

Würdest Du sagen, Cacao-Nica ist eine Erfolgsgeschichte?

„Auf jeden Fall! Dass der nicaraguanische Kakao heute eine so hervorragende Qualität hat – wir sind inzwischen ja als Edelkakaoland anerkannt – hat sicher auch mit dem Engagement von Cacao-Nica zu tun, das gleichzeitig seinen Beitrag dazu geleistet hat, die wirtschaftliche Situation der Bauern zu verbessern. Das ist ja auch der Grund, warum RITTER SPORT das Modell der Partnerschaften mit Bauern und Kooperativen inzwischen auch in anderen Anbauländern etabliert.“

Das wird hier auf dem Blog auch noch Thema sein. Erst einmal aber vielen Dank für deine Zeit und weiterhin viel Erfolg.

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