Nachhaltigkeit beginnt nicht erst in Waldenbuch
Ein Interview mit Andreas Ronken, Vorsitzender der Geschäftsführung
Liebe Blogleser,
„2017 wird auf unserem Weg zu 100 Prozent zertifiziert nachhaltigem Kakao ein wichtiges Jahr.“ Das hat vor ziemlich genau zwölf Monaten Andreas Ronken, der Vorsitzende unserer Geschäftsführung, hier auf dem Blog gesagt. Wir ihr wisst, haben wir es inzwischen tatsächlich geschafft. Wir beziehen für unser gesamtes Sortiment ausschließlich zertifiziert nachhaltigen Kakao. Zeit also, mal bei Andreas nachzufragen, was das für uns bedeutet und wie es weitergeht.
Schön, dass du dir wieder Zeit für mich und unsere Blogleser nimmst, Andreas. Im letzten Jahr ist offenbar einiges passiert. Inzwischen haben wir unser Ziel erreicht und unseren gesamten Kakaobezug auf zertifiziert nachhaltigen Kakao umgestellt. Du hast das kürzlich als Meilenstein für das Unternehmen und sogar für die deutsche Süßwarenindustrie bezeichnet. Warum?
„Weil wir der erste große Tafelschokoladehersteller sind, der sein gesamtes Sortiment vollständig auf zertifiziert nachhaltigen Kakao umstellt. Das heißt, wir beziehen nachhaltigen Kakao nicht nur für einzelne Produktgruppen, sondern für alle RITTER SPORT Sorten. Allein im 100 Gramm Segment sind das über 35 verschiedene Sorten. Damit sind wir eindeutig Vorreiter in der Branche in Sachen Nachhaltigkeit. Die ist nämlich von diesem Ziel noch ein gutes Stück entfernt. Aktuellen Zahlen zufolge liegt der Anteil an nachhaltig erzeugtem Kakao in den in Deutschland verkauften Süßwaren zurzeit bei 45 Prozent (Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V., 23.01.2018.).”
Für diese und alle anderen RITTER SPORT Sorten beziehen wir ausschließlich zertifiziert nachhaltigen Kakao.
Warum ist RITTER SPORT dieses Thema so wichtig?
„Wir haben den Anspruch, wirklich gute Schokolade herzustellen. Das gilt nicht nur in Sachen Qualität, sondern ganz besonders auch für die ökologischen und sozialen Bedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und damit vor allem auch im Kakaoanbau. Nachhaltigkeit beginnt eben nicht erst bei uns in Waldenbuch, sondern in den Ursprungsländern unserer Rohstoffe. Ich bin übrigens froh, in einem Unternehmen zu arbeiten, wo alle diese Überzeugung teilen. Meine Kollegen in der Geschäftsführung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ganz besonders auch die Inhaberfamilie.”
Nachhaltigkeit hat bei uns ja quasi Tradition!?
„Absolut! Und das gilt auch und gerade für den Kakaoanbau. Die Anfänge reichen da fast 30 Jahre zurück. So lange gibt es bereits Cacao-Nica, unser Programm für den Direktbezug von nachhaltigem Kakao aus Nicaragua. Der Direktbezug ist eine Win-win-Situation: Wir können vor Ort die sozialen und ökologischen Bedingungen überprüfen, und zum Beispiel kontrollieren, dass es keine missbräuchliche Kinderarbeit gibt. Die Bauern erhalten Unterstützung da, wo es nötig ist. Und was noch wichtiger ist, ein sicheres, planbares Einkommen, indem wir Abnahmegarantien und feste Preise vereinbaren. Cacao-Nica zeigt, dass sich so langfristig die Lebensumstände der Bauern verbessern lassen.”
Was antwortest du denen, die sagen „sich auf Zertifikate zu verlassen reicht nicht“?
„Dass ich diese Skepsis durchaus nachvollziehen kann. Die Umstellung auf 100 Prozent zertifiziert nachhaltigen Kakao ist aber eine erste, wichtige Etappe auf dem Weg zu größtmöglicher Transparenz. Wir wollen genau wissen, woher unser Kakao stammt und wie er angebaut wird. Das geht über den Bezug zertifizierter Rohstoffe hinaus. Unser Ziel ist die Rückverfolgbarkeit bis zur Erzeugerorganisation. Um uns immer wieder auch selbst ein Bild von den sozialen und ökologischen Anbaubedingungen machen zu können. Die Arbeit geht also weiter.”
Eine wichtige Rolle wird in Zukunft ja auch El Cacao, unsere eigene Kakaoplantage, spielen. Wie da der aktuelle Stand der Dinge ist, werde ich mir übrigens Ende Februar mal wieder selbst anschauen. Für heute aber erst einmal vielen Dank an dich, Andreas.
Habt Ihr noch Fragen an Andreas? Dann hinterlasst uns doch gerne einen Kommentar!
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