Warum 2017 ein wichtiges Jahr wird

01.02.2017 von Petra Lesedauer: ca. 3 Minuten

Ein Interview mit Andreas Ronken, Vorsitzender der Geschäftsführung

Liebe Blogleser,

ich möchte heute gerne kurz auf das vergangene Jahr zurückblicken und euch vor allem einen Ausblick auf 2017 geben. Ich freue mich, dass ich dafür einen besonderen Gesprächspartner habe: Andreas Ronken, den Vorsitzender unserer Geschäftsführung.

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Andreas, vielen Dank, dass du Zeit für mich und unsere Blogleser hast. Die Zeit der Jahresrückblicke ist eigentlich schon vorbei, aber wie war 2016 für RITTER SPORT?

Für eine endgültige Bewertung ist es zwar noch etwas früh, weil uns die finalen Zahlen noch nicht vorliegen, aber nach allem, was wir wissen, können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein.

Das war in den Jahren zuvor leider nicht der Fall.

Richtig, da haben uns die immens gestiegenen Rohstoffpreise vor allem für Nüsse große Sorgen bereitet. Darauf mussten wir reagieren, denn langfristig können wir die Unabhängigkeit des Familienunternehmens Ritter mit seinen 1.450 Arbeitsplätzen nur sichern, wenn wir Gewinne erwirtschaften. Deshalb sind wir 2016 mit einer neuen Sortiments- und Preisstruktur an den Start gegangen. Bei den 100 Gramm Tafeln unterscheiden wir nun zwischen der Bunten Vielfalt und der neuen Nuss-Klasse.

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Stimmt, das haben wir auch hier im Blog erklärt. Wie haben der Handel und die Kunden auf dieses neue Konzept reagiert?

Wir können heute sagen, dass sowohl der Handel als auch die Verbraucher die neue Sortimentsstruktur sehr gut angenommen haben. Für uns war klar, bei der Qualität gibt es keine Kompromisse. Es war also beispielsweise keine Option weniger Nüsse in die Schokolade zu geben, um so Geld zu sparen. Oder etwa stillschweigend die Tafeln kleiner zu machen. Ich denke, diese Ehrlichkeit honorieren die Verbraucher.

Ich blogge hier ja zur Nachhaltigkeit bei RITTER SPORT und ich weiß, dass du dich auch sehr intensiv mit dem Thema nachhaltiger Kakao beschäftigst. Wie geht es hier weiter? Was können wir für 2017 erwarten?

Unser Ziel ist die vollständige Umstellung auf nachhaltigen Kakao. 2017 wird dafür ein wichtiges Jahr. Die verbesserte Ertragslage ist in diesem Zusammenhang übrigens eine zentrale Voraussetzung. Denn Nachhaltigkeit kostet Geld.

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Gibt es aktuelle Projekte, die uns dem Ziel „100 Prozent nachhaltiger Kakao“ näher bringen?

Ja, die gibt es. Wir haben zum Beispiel gerade einen Vertrag mit Fairtrade geschlossen. In den kommenden drei Jahren werden wir bis zu 20 Prozent unseres Kakaos über Fairtrade beziehen. Auch bei Cacao-Nica gibt es Neuigkeiten. Wir unterstützen derzeit unsere nicaraguanischen Partner dabei, sich nach UTZ zertifizieren zu lassen. Bei den kleinbäuerlichen Strukturen in Nicaragua – wir arbeiten dort ja mit über 3.500 Bauern zusammen – ist das zwar ein langwieriger Prozess, zeigt aber, dass uns diese Partnerschaft überaus wichtig ist.

Das heißt, das Ziel rückt näher?

Wir können heute davon ausgehen, dass wir die vollständige Umstellung auf nachhaltig zertifizierten Kakao deutlich schneller schaffen werden als bislang gedacht.

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Das sind tolle Nachrichten. Du wirst in wenigen Wochen selbst auch wieder nach Nicaragua reisen. Welche Neuigkeiten gibt es von unserer eigenen Plantage?

Auch für El Cacao wird es ein wichtiges Jahr. Wir erwarten Ende 2017 oder Anfang 2018 unserer erste eigene Ernte. Wann genau das sein wird, hängt nicht zuletzt vom Wetter ab. Das ist eben Landwirtschaft. Aber dass sie kommt, steht außer Frage. Und ich bin gespannt darauf, die Fortschritte auf El Cacao selbst zu sehen. Seit meinem letzten Besuch sind die Kollegen vor Ort wieder entscheidende Schritte vorangekommen.

Dann wünsche ich dir eine gute Reise und danke dir, dass du dir heute die Zeit genommen hast. Über El Cacao werde ich hier übrigens demnächst noch ausführlich berichten.

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3 Kommentare
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  1. Susanne sagt:
    03.02.2017 um 20:12 Uhr

    Auch ich möchte mich für diese interessanten Informationen bedanken. Die Entscheidung die Nusstafeln (gleiche Größe und Menge an Nüssen) etwas teurer zu verkaufen, damit Gewinne erwirtschaftet werden finde ich vollkommen in Ordnung. Wenn ich mir eine Tafel mit ganzen Nüssen kaufe, möchte ich auch viele Nüsse in der Tafel haben und bezahle dann lieber etwas mehr dafür. Ich finde es persönlich auch immer wichtig, dass in der heutigen Zeit alle Arbeitsplätze sicher sind. Viele Grüße und alles Gute!

  2. ChocolateJoe sagt:
    02.02.2017 um 20:22 Uhr

    Den Weg hin zu nachhaltiger und fairer Schokolade finde ich äußerst spannend und wichtig. Vor allem, wenn dieser ernsthaft und nicht nur als moralisches Feigenblatt betrieben wird. Ich drücke Ritter Sport die Daumen und bin sicher, dass die Kunden diese Entwicklung aufmerksam und positiv begleiten werden. An mehr Informationen über ‚El Cacao‘ wäre ich sehr interessiert!

  3. Nicole sagt:
    02.02.2017 um 10:21 Uhr

    Vielen Dank für die interessanten Informationen!
    Ein erfolgreiches Jahr wünsche ich Ritter Sport!