Innovativ und nachhaltig. Unser Neubau in Waldenbuch
Liebe Blogleserinnen und Blogleser, diesen Beitrag schreibe ich an meinem neuen Arbeitsplatz in unserer Schokozentrale. Oder besser gesagt an dem Platz, den ich mir heute ausgesucht habe, denn wir arbeiten hier nach dem Shared-Desk-Prinzip. Das allein ist für euch sicher nicht so wahnsinnig spannend. Warum ist mir dieses neue Gebäude dennoch einen eigenen Blogpost wert? Ganz einfach: Weil wir es hier mit einem vom Keller bis zum Dach nachhaltigen Gebäude zu tun haben – und das nicht nur heute, sondern auch in Zukunft. Selbst dann, wenn dieses Gebäude einmal nicht mehr gebraucht wird.
Unser bisheriges Verwaltungsgebäude platzte quasi aus allen Nähten. Es war also Zeit für eine Erweiterung. Und das „so nachhaltig wie möglich“ – so lautete die Vorgabe der Familie Ritter, als es an die Planung ging. Verantwortlich für dieses Projekt war mein Kollege Benjamin Flaig, den ihr als unseren Energiemanager schon mal kennengelernt habt.
Das Gebäude wurde nach dem Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) errichtet. Noch ist die Zertifizierung nicht ganz abgeschlossen. 47 unterschiedliche Kriterien müssen dafür erfüllt werden. Dabei wirdnicht nur die Qualität des Gebäudes heute, sondern auch in Zukunft beurteilt. Doch damit nicht genug: Darüber hinaus wurde das „Cradle to Cradle“ Prinzip umgesetzt. Dabei geht es um die Rückführung von Materialien in den Wertstoffkreislauf. Klingt ein bisschen nach dem Prinzip Lego – und tatsächlich garantiert das C2C-Konzept, dass Materialien und Bauteile wiederverwertet werden können, sollte das Gebäude einmal um- oder sogar rückgebaut werden. Um das zu ermöglichen, wurden einzelne Bauteile zum Beispiel nicht wie üblich verklebt, sondern durch Verschrauben verbunden, um so wieder voneinander getrennt werden zu können.
Weil man sich darunter irgendwie nicht viel vorstellen kann, hat mir Benjamin ein konkretes Beispiel gezeigt: Tapeten, die vor allem der akustischen Dämmung dienen, wurden nicht wie man das sonst kennt, mit Tapetenkleister auf die Wand geklebt, sondern mit einer Art „Klett-Verschluss-System“ befestigt. So lassen sie sich ohne Rückstände wieder entfernen und als Wertstoff – in diesem Falle Papier – wiederverwerten.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere spannende Aspekte. Die Klimatisierung erfolgt zum Bespiel über eine sogenannte Betonkerntemperierung. Das sind Rohre mit Wasser, die in den Decken verlaufen und mit denen das Gebäude im Winter beheizt und im Sommer gekühlt werden kann. Regenwasser wird nicht nur für die Bewässerung der Grünflächen, sondern auch für die Toilettenspülung genutzt. Und natürlich gibt es auf dem Dach eine 500 Quadratmeter große Photovoltaikanlage.
Ihr kennt inzwischen ja den Satz vom Wirtschaften in Einklang mit Mensch und Natur. Auf ein Gebäude angewendet bedeutet das nicht nur, dass umweltfreundlich gebaut wird, sondern auch, dass man ein gesundes Raumklima für die Menschen schafft, die dort arbeiten. Ein gutes Beispiel dafür ist das biodynamische Beleuchtungskonzept in unseren Räumen. Damit wird das natürliche Licht der Sonne im Tagesverlauf nachempfunden: von einem sehr gelblichen Ton am Morgen, über stärkere Blauanteile am Mittag zu einem wieder gelblichen Licht am Abend.
In unserer Produktion gibt es dieses Lichtkonzept, das sich positiv auf das Wohlbefinden der Kolleginnen und Kollegen auswirken soll, schon länger. Jetzt wird es auch in unseren Neubau umgesetzt. Interessant ist, dass man die Veränderung des Lichts gar nicht wahrnimmt – auch wenn man das Konzept kennt. Entsprechend lässt sie sich auch nicht auf Fotos abbilden. So wie die meisten Nachhaltigkeitsaspekte „unsichtbar“ sind. Aber immerhin vermitteln euch die Fotos hier einen Eindruck, wie es in unserer Schokozentrale aussieht.
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