Affentheater
„Große Klappe, nichts dahinter“ scheint das Motto von Brüllaffen zu sein. Ihr imposantes Gebrüll kann einem durchaus Angst machen. Wie Forscher kürzlich herausgefunden haben, überdecken sie damit aber nur einen gewissen Mangel an Männlichkeit. Warum ich euch das erzähle? Weil Brüllaffen im Dschungel Mittelamerikas und damit auch auf unserer Plantage El Cacao leben. Genauso wie Faultiere, Alligatoren, viele bunte Vögel und ja auch etliche Schlangen- und Spinnenarten. El Cacao ist also nicht nur Kakaoplantage, sondern Lebensraum für viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Und das ist durchaus gewollt …
El Cacao umfasst eine Fläche von rund 2.500 Hektar. Weil man sich darunter wenig vorstellen kann, will ich es mal so erklären: 2.500 Hektar = 25 Quadratkilometer. Wäre El Cacao also ein typisches RITTER SPORT Quadrat, wäre das 5 mal 5 Kilometer groß. Aber El Cacao ist so ziemlich das einzige, was bei uns nicht quadratisch ist 😉 Und so sind diese 2.500 Hektar auch höchst unterschiedlich:
Nur rund 1.200 Hektar – also weniger als die Hälfte – werden für den Kakaoanbau genutzt. Der erfolgt in einem so genannten Agroforstsystem. Das heißt, es werden neben Kakaobäumen auch viele andere Baum- und Pflanzenarten angebaut. Etwa 100 Hektar werden für die Infrastruktur der Plantage benötigt. Dazu zählen verschiedene Wirtschaftsgebäude wie Werkstätten und Lager, die neu errichtete Halle für die Nacherntebehandlung sowie unser Comedor (eine Art überdachte Kantine im Freien), aber auch rund 70 Kilometer Wege, die notwendig sind, um die Plantage überhaupt bewirtschaften zu können. Bleiben also noch 1.200 Hektar übrig. Diese bestehen aus unterschiedlichen Wald- und Feuchtgebieten
Biologische Vielfalt ist eine der wichtigsten Existenzgrundlagen auch für uns Menschen. Um diese Vielfalt auf El Cacao zu dokumentieren, haben wir ein Monitoringsystem eingeführt, an dessen Anfang 2014 eine Art Bestandsaufnahme durch Experten der landwirtschaftlichen Universität Nicaraguas stand. Mit über 100 verschiedenen Tier- und über 120 unterschiedlichen Pflanzenarten haben sie unserer Plantage eine „native und ursprüngliche Fauna“ bescheinigt.
In diesem Jahr soll die nächste Studie folgen – sozusagen eine „tierische Volkszählung“, die uns Aufschluss geben wird, wie sich die Artenvielfalt auf El Cacao weiterentwickelt hat.
Dass El Cacao in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich ist, darauf habe ich schon mehrfach hingewiesen. Die Größe von 2.500 Hektar gehört definitiv dazu und so ist auch immer mal wieder davon die Rede, El Cacao sei mit eine der größten zusammenhängenden Kakaoplantagen. Klingt gigantisch. Wenn man sich aber vor Augen führt, dass rund die Hälfte dieser Fläche naturbelassene Wald- und Feuchtgebiete und damit Lebensraum der verschiedensten Tier- und Pflanzenarten sind, wird deutlich, wie besonders El Cacao ist.
3 Kommentare
Mein Namensvorschlag: „Rispo“
mein Namensvorschlag für das Faultier ist „Chilli“
Mein Namensvorschlag für das Faultier wäre Frank 🙂