FAQ zum Testurteil von Stiftung Warentest zur Voll-Nuss
In den vergangenen Wochen habt ihr uns berechtigterweise viele Fragen zur Deklarierung der Voll-Nuss, zu Aromen, Piperonal und den Gerichtsverhandlungen mit Stiftung Warentest gestellt. Wir haben versucht, alle eure Fragen transparent zu beantworten und haben die meistgestellten Fragen hier noch mal in den FAQ zusammengefasst.
Wir haben uns dazu entschieden, diese FAQ zu veröffentlichen, um euch den chronologischen Verlauf der Thematik und die wichtigsten Fragen noch mal auf einen Blick zu präsentieren, was sicherlich sehr hilfreich ist, sofern ihr den Fall nicht permanent mitverfolgt habt. Wir finden es sehr wichtig, das Geschehene noch mal zusammenzufassen und freuen uns dann aber auch, uns ab morgen wieder anderen Themen rund um das schokoladige Quadrat widmen zu können.
Sollten Fragen offen bleiben, schreibt sie uns gerne in einem Kommentar und wir werden auch versuchen diese zu beantworten und ggf. hier in den FAQ ergänzen.
Wenn ihr übrigens Firmeninhaber Alfred Ritter mal zur Thematik hören möchtet, können wir euch folgendes Radiointerview empfehlen: Alfred Ritter beim HR2 (Bis Herr Ritter zu Wort kommt dauert es ein paar Minuten, da durch den Radiomoderator zuerst der Fall erklärt wird)
Fragen zur Chronologie der Geschehnisse:
Was war der Ausgangspunkt der Diskussionen?
- Ein Test von Nuss-Schokoladen, der im November von der Stiftung Warentest durchgeführt und veröffentlicht wurde. Dabei wurde unsere Sorte „Voll-Nuss“ mit Mangelhaft bewertet.
- Warum? Laut Stiftung Warentest enthalte die Voll-Nuss künstliches Aroma (Piperonal), deklariert aber natürliches Aroma.
- Das bedeutet konkret: Vorwurf der falschen Deklaration, Verbrauchertäuschung und mangelnde Verkehrsfähigkeit.
- Piperonal wurde zwar durch das Testlabor Stiftung Warentest nachgewiesen, aber nicht, ob künstlich oder natürlich.
- Stiftung Warentest schlussfolgerte, dass das Piperonal künstlich sein muss aus folgenden Gründen: Natürliches Piperonal komme nur in geringen Mengen in der Natur vor. Es sei kein gängiges Verfahren zur Herstellung von natürlichem Piperonal bekannt. Und natürliches Piperonal sei (zu) teuer.
- Die Vorwürfe konnten wir sofort entkräften: Wir benötigen im Jahr nur ca. 10 kg Piperonal. Unser Aromenlieferant SymRise gab darüber hinaus eine Garantieerklärung und Eidesstattliche Versicherung ab, dass das in der RITTER SPORT Schokolade eingesetzte Piperonal natürlichen Ursprunges ist und auch natürlich hergestellt wird. Das Herstellverfahren unterliegt aber einer Geheimhaltung (zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit), weshalb es vor Gericht nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit näher beleuchtet wurde.
Was bedeutet dieses Testurteil für RITTER SPORT?
- Wenn eine Verkehrsfähigkeit nicht gegeben ist, dann darf das Produkt nicht verkauft werden (Konsequenz: wirtschaftlicher Schaden, Verlust von Arbeitsplätzen, Existenz-Bedrohung).
- Image-Verlust der Marke („RITTER SPORT ist unehrlich, täuscht uns Verbraucher“)
- Es geht nicht und ging niemals um die Frage der Ehre oder verletzten Stolz für eine schlechte Schulnote! Stiftung Warentest steht es selbstverständlich offen, unsere Schokolade nicht zu mögen.
Warum ist RITTER SPORT gegen Stiftung Warentest gerichtlich vorgegangen?
- Wir haben direkt nach Bekanntwerden des Testurteils mit der Stiftung Warentest Kontakt aufgenommen, leider ohne Erfolg.
- Grundsätzlich halten wir Stiftung Warentest für eine sinnvolle Institution, wollten diese deshalb auch nicht pauschal bzw. generell angehen. Stiftung Warentest genießt großes Verbrauchervertrauen, wir sind aber auch überzeugt, dass man dieses Vertrauen durch ehrliche und faire Testmethoden rechtfertigen muss.
- Bei diesen schwerwiegenden Vorwürfen (die nicht stimmen) und drohenden Konsequenzen (u.a. Arbeitsplätze) mussten wir uns wehren.
Wie ist der aktuelle Stand?
- Am 28.11. haben wir in einem gerichtlichen Eilverfahren eine einstweilige Verfügung erwirkt, die es der Stiftung Warentest untersagt, die Aussage, das in der RITTER SPORT Voll-Nuss festgestellte Piperonal sei chemisch hergestellt und damit nicht „natürliches Aroma“, aufrecht zu erhalten.
- Dagegen hat Stiftung Warentest Widerspruch eingelegt.
- Am vergangenen Montag (13.01.2014) wurde das Urteil im Eilverfahren verkündet, der Widerspruch der Stiftung Warentest abgelehnt und die einstweilige Verfügung bestätigt und inhaltlich erweitert.
- Das bedeutet konkret: Die Stiftung Warentest darf nicht mehr sagen, dass
- der chemisch hergestellte Aromastoff Piperonal in unserer Schokolade nachgewiesen wurde und das Zutatenverzeichnis irreführend sei
- wir unser Produkt falsch deklariert hätten
- unser Produkt nicht verkehrsfähig ist und
- das Testurteil allein damit „Mangelhaft“ beträgt.
Was wurde dem Gericht vorgelegt, um die einstweilige Verfügung aufrecht zu erhalten und warum haben die Richter pro RITTER SPORT entschieden?
- Garantieerklärung vom Aromalieferanten SymRise.
- Eidesstattliche Versicherung SymRise und Vorlieferant (von Piperonal).
- Die Natürlichkeit des Piperonals sowie die Natürlichkeit der Herstellung wurden dem Gericht glaubhaft gemacht.
- Transparenz zu Piperonal: Die benötigte Gesamtmenge für die Gesamt-RITTER SPORT-Produktion (weltweit) pro Jahr: ca. 10 kg (allein an einem Tag werden ca. 2,5 Millionen Tafeln produziert). D.h. es ist nur eine Kleinstmenge zur Abrundung des Vanille-Aromas notwendig.
Die Mehrkosten für natürliches Aroma (welche ca. 27 – 30mal höher sind als für künstliches Aroma) sind bei unserem geringen Jahresbedarf überschaubar.
Hier der Vollständigkeit halber auch die Begründung des Gerichts für das Urteil zugunsten von RITTER SPORT:
Obwohl das Gericht der Stiftung Warentest ausdrücklich einen äußerst weitreichenden Beurteilungsspielraum zubilligte, wertete es die Berichterstattung über die Ritter Sport Voll-Nuss als nicht vertretbar und nicht diskutabel. Die Berichterstattung verlasse den Boden einer sachlich gerechtfertigten Kritik. Als „besonders misslich“ bezeichnete das Gericht, dass Stiftung Warentest behauptet hatte, die Schokolade sei nicht verkehrsfähig und Verbraucher würden getäuscht. Der Stiftung Warentest bleibt damit unter anderem untersagt, die Deklaration von „natürlichem Aroma“ als unzutreffend darzustellen sowie zu behaupten, die Nuss-Schokoladen hätten so nicht verkauft werden dürfen.
Warum gibt es keine Einigung mit Stiftung Warentest?
- Direkt nach Bekanntwerden des Testurteils sind wir auf Stiftung Warentest zugegangen – ohne Erfolg.
- Im Verfahren machte der Richter beiden Parteien den Vorschlag, den Herstellprozess durch einen gemeinsamen unabhängigen Gutachter untersuchen zu lassen. Diesen Vorschlag hat die Stiftung Warentest abgelehnt.
Wie geht es jetzt weiter?
Das hängt allein von Stiftung Warentest ab. Sie kann Berufung im Eilverfahren einlegen, in ein Hauptsacheverfahren gehen oder das vorliegende gerichtliche Urteil akzeptieren.
Weitere inhaltliche Fragen:
Warum werden generell Aromen eingesetzt?
Aromen werden ähnlich wie Gewürze in zahlreichen Lebensmitteln (wie z.B. in Fruchtjoghurt, Gebäck, Eis, Tee, etc.) eingesetzt und dienen dazu, den Geschmack abzurunden. In Schokolade setzen wir und auch die meisten anderen Hersteller zur oben erwähnten Geschmacksabrundung Vanillearoma ein. Der Geschmack des Kakaos wird durch Vanillearoma runder und typischer wahrgenommen, die Schokolade schmeckt dadurch harmonischer.
Was uns allerdings von vielen anderen Schokoladenherstellern unterscheidet, ist die Tatsache, dass wir ausschließlich natürliche Aromen einsetzen.
Das war nicht immer so. Im Jahr 2007 traf die Eigentümer-Familie Ritter aus eigenem Antrieb die Entscheidung zukünftig auf naturidentische Aromen zu verzichten und alle unsere Rezepturen ausschließlich auf natürliche Aromen umzustellen.
Aus unternehmerischer Überzeugung wurden damals bewusst dauerhafte Mehrkosten in 6-stelliger Höhe pro Jahr in Kauf genommen.
Dies loben wir konsequenterweise auch in unserer Deklaration aus und schreiben „natürliches Aroma“ auf unsere Verpackung, was auch den rechtlichen Vorgaben des EU-Lebensmittelrechts (EU-Aromenverordnung) entspricht.
Wie Aromen in der Zutatenliste zu kennzeichnen sind, ist in der EU-Aromenverordnung geregelt.
Für die Kennzeichnung von „natürlich“ bei Aromen in der Zutatenliste gibt es in der EU-Aromenverordnung auch genaue Anforderungen. Natürliche Aromen enthalten ausschließlich Aromaextrakte und /oder natürliche Aromastoffe die aus einer natürlichen Quelle gewonnen werden.
Was ist Piperonal? Warum wird es benötigt?
Piperonal ist ein Aromastoff und wird in vielen Lebensmitteln eingesetzt. Dort wird er meist dazu eingesetzt, um den oft unterschiedlichen Geschmack von Vanilleschoten zu beeinflussen (z.B. schmecken diese nach Rum oder holzig), dass das Vanillearoma die gewünschte Note bekommt.
Natürliches Vanillearoma setzen wir in unserer Schokolade zur Abrundung des Geschmacks ein.
Um den RITTER SPORT-typischen Vanillegeschmack zu treffen, wird in unserem Vanillearoma ein natürlicher Vanilleextrakt eingesetzt und durch weitere natürliche Aromastoffe – unter anderem das besagte natürliche Piperonal – ergänzt.
Dieses natürliche Vanillearoma – und somit auch natürliches Piperonal – setzen wir in allen Sorten ein.
Natürlich kommt Piperonal u.a. in Blütenölen und in Pflanzen wie Pfeffer und Dill vor.
Das von uns eingesetzte Piperonal wird aus einem natürlichen Ausgangsstoff (der unter Geheimhaltung steht) gewonnen und natürlich weiter verarbeitet.
Wir setzen natürliches Piperonal ein, weil es aus einem natürlichen Ausgangsstoff (gemäß EU-Aromenverordnung) erzeugt und in einem natürlichen Herstellprozess weiterverarbeitet wurde.
Ist Piperonal gesundheitsgefährdend?
Die Gesundheitsgefährdung von Stoffen hängt stets von der verzehrten Menge ab. Vermeintlich völlig harmlose Stoffe wie Kochsalz oder Coffein sind als Reinsubstanz in größeren Mengen verzehrt gesundheitlich kritisch. Dies gilt entsprechend für Piperonal. In geringen Mengen ist Piperonal völlig harmlos. In unserer Schokolade wird es sogar nur im Spurenbereich (das entspricht weniger als 1mg/kg bzw. ca. 1/1000 Messerspitze/kg) eingesetzt. Dies ist gesundheitlich gänzlich unbedenklich.
Ist Piperonal ein Suchtstoff?
Nein, Piperonal ist keine Droge und hat auch keine derartige Wirkung. In Kombination mit anderen Stoffen kann Piperonal jedoch zur Drogenherstellung verwendet werden. Deshalb hat der Gesetzgeber den Umgang mit reinem Piperonal ebenso reglementiert, wie er dies für andere derartige Stoffe getan hat.
Das in unserer Schokolade nur im Spurenbereich eingesetzte Piperonal ist gesundheitlich völlig unbedenklich, macht insbesondere nicht süchtig und kann auch nicht zur Drogenherstellung genutzt werden.
33 Kommentare
http://www.sueddeutsche.de/kolumne/abstimmungsergebnis-ernaehrung-ist-ihr-und-unser-recherchethema-1.1868292
Lesen. Verstehen. Daraus lernen.
Normalerweise nehme ich Geld für Krisenmanagement. In Eurem Fall, der eigentlich schon verloren ist, wäre das aber unredlich.
Jedenfalls in dem gleichen Maße, wie man treue Käufer hier mit „komplexen Gemischen“ abspeist.
Alles Gute,
R. Hornberger
Klarer Fall von Sackgasse! Pech, dass es Ritter als erstes erwischt – aber alle anderen intransparenten werden Ritter folgen, umsatztechnisch.
Trotzdem sehe ich da auch eine Chance, weil Ritter das finanzielle Potential hat, die Produktion auf aromafrei umzustellen – das würde gute PR einbringen!
Man würde nach aussen demonstrieren, dass man die Sorgen der Kunden ernst nimmt und hätte schlagartig einen Vorsprung ggü. allen, die immer noch Aromen einsetzen!
lol. wenn das gesamte geschäftskonzept auf aromen aufgebautist, dann siehts düster aus. guck dir mal die palette an – 1000 sorten!
Der Schaden dürfte schon jetzt immens sein. Mein Tipp: Absolute Transparenz schaffen! Jeder Tag, den man bei Ritter damit verbringt, sich noch länger hinter juristischem Geplänkel zu verstecken, verschlimmert die Ausgangssituation, die jetzt schon schlecht ist, dramatisch.
Der Schaden dürfte schon jetzt immens sein. Mein Tipp: Absolute Transparenz schaffen! Jeder Tag, den man bei Ritter damit verbringt, sich noch länger hinter juristischem Geplänkel zu verstecken, verschlimmert die Ausgangssituation, die jetzt schon schlecht ist, dramatisch.
Guten Morgen allerseits!
Was hier aber eindeutig zu kurz kommt und mir völlig unverständlich erscheint ist die offensichtliche Hartnäckigkeit, mit der man sich hier hinter EU-Verordnungen (sic!) versteckt, anstatt nun endlich mal Butter bei die Fische zu machen.
Es ist doch sonnenklar, daß die Ritter-Fans jetzt erst recht wissen wollen (und aus meiner Sicht haben sie auch ein verdammtes Recht darauf), detailliert darüber informiert zu werden, was in der Ritter-Schokolade an Zutaten drin ist…
Guten Morgen allerseits!
Die Diskussion hier scheint sich im Kreis zu drehen. Zunächst einmal sind in nahezu allen industriell gefertigten Lebensmitteln Aromen enthalten. Insoweit ist hier der Firma Ritter auch kein Vorwurf zu machen, denn die eingesetzten Aromen sind sicherlich weder dazu geeignet, eine auch nur abstrakte Gesundheitsgefahr darzustellen, geschweige denn, auch nur irgendein Suchtpotential hervorzurufen (das geht schon eher vom Zucker aus, oder von Schokolade im allgemeinen!)…
voll heikel alta krass viel heik!!
Also ich kauf jetze auch keine mehr solange ihr verheimlicht welche substanezen in RitterSPORT drin sind!
MfG
H. Radermacher
Wieso verzichtet Ritter einfach nicht auf das umstrittene Piperonal? Wieso wird es weitherhin verwendet wenn sich so viele Kunden verunsichert fühlen. Andere Marken kommen auch ohne dem Piperonal aus, gut die haben evtl andere Sachen drin aber das ist nicht das Thema.
Ich stand immer hinter Ritter und war begeisterter Kunde. Aber jetzt bin ich enttäuscht und werde die Marke meiden, leider!
Hallo, warum wir nicht auf Piperonal verzichten haben wir ja bereits erklärt. Es dient einfach zur Geschmacksabrundung. Zudem ist die geringe Menge, die wir einsetzen, gesundheitlich völlig unbedenklich. Die meisten anderen Marken verwenden übrigens im Gegensatz zu uns naturidentische (Bezeichnung ehemals: künstliche) Aromen, keine natürlichen. Das sei an dieser Stelle auch noch mal gesagt.
Ich verstehe es nicht! Aber wenn Eure Kunden skeptisch sind, dann müsst Ihr doch auf andere absolut 100% natürliche Stoffe zurückgreifen. Geschmacksabrundung? Also dafür gibt es wohl genugt andres z.b. absolut 100ige Vanille zb. Vanille Schotten… Geht doch mal auf Eure verunsicherten Kunden ein. Ohne die geht Euer Image runter und die Kaufkraft der Leute nimmt enorm ab…
Ich kaufte immer Ritter aber nun verzichte ich auch und greife zu andren Marken Schokoladen…
Hallo, ich möchte es gerne mal ganz deutlich sagen: RITTER SPORT verwendet doch ausschließlich natürliche Stoffe. Im Gegensatz zu den meisten anderen Schokoladen-Produzenten steht auf unseren Verpackungen „natürliches Aroma“, bei den meisten anderen nur „Aroma“. Wenn nur „Aroma“ auf der Verpackung steht, kann dieses durchaus künstlich sein. Die entstandene Verunsicherung ist auf das Testurteil von Stiftung Warentest zurückzuführen in dem gesagt wurde, unser Aroma sei künstlich. Und genau das versuchen wir aufzuklären: Das verwendete Aroma ist natürlich. Wir haben auch bereits Produkttests mit Schokolade ohne Aromen durchgeführt, diese waren jedoch nicht erfolgreich. Die Schokolade schmeckt dann einfach nicht mehr so gut. Piperonal ist ein Aromastoff und wird in vielen Lebensmitteln eingesetzt. Dort wird er meist dazu eingesetzt, um den oft unterschiedlichen Geschmack von Vanilleschoten zu beeinflussen (z.B. schmecken diese nach Rum oder holzig), dass das Vanillearoma die gewünschte Note bekommt. Natürliches Vanillearoma setzen wir in unserer Schokolade zur Abrundung des Geschmacks ein.
Um den RITTER SPORT-typischen Vanillegeschmack zu treffen, wird in unserem Vanillearoma ein natürlicher Vanilleextrakt eingesetzt und durch weitere natürliche Aromastoffe – unter anderem das besagte natürliche Piperonal – ergänzt.
Hallo Ben! Du und Deine Kollegen haben mein ehrliches Mitgefühl, weil Eure Arbeit momentan wahrscheinlich sehr, sehr stressig ist. Deshalb gilt das Nachfolgende ausdrücklich nicht Dir oder Deinen Kollegen und es ist nicht gegen Euch, sondern gegen Herrn Ritter gerichtet, der ja bekanntlich der Kopf ist, vom Fisch. Und dem Fischkopf gilt:
LABER LABER LABER LABER
Piperonal darf vielleicht nach dem Lebensmittelrecht als „natürlich“ bezeichnet werden. Er ist es letztlich aber nicht: Ein wirklich natürliches Aroma wird durch Extraktion oder Destillation aus einer Pflanze gewonnen. Das Piperonal wird laut Hersteller Symrise folgendermaßen gewonnen (siehe Wikipedia): Aus dem Sassafrasbaum (Sassafras albidum) wird Safrol extrahiert und angereichert. Safrol wird dann biochemisch in Piperonal umgewandelt. Die biochemische Umwandlung ist ein Prozess in der Retorte, also ein künstlicher Prozess. Was daran ist natürlich?
Die Aromengattung „natürliche Aromen“ ist auf Veranlassung der Chemieindustrie entstanden. Er stellt eine Irreführung des Verbrauchers dar. Leider spielt Ritter-Sport dieses böse Spiel mit.
Ich bin der Meinung, dass auch in der Natur vorkommende Aromastoffe und Extrakte nicht in die Schokolade gehören. Piperonal ist auch künstlich herstellbar. In unseren Lebensmitteln sind schon viel zu viele Aromastoffe enthalten. Wenn man täglich sieht, was alles in unsere Lebensmittel getan wird, kann einem schlecht werden. Daher gebe ich der Stiftung Warentest recht wenn sie die Schokolade abwertet. Vor Gericht recht zu bekommen heißt nicht, dass man im Recht ist.
„…und durch weitere natürliche Aromastoffe – unter anderem das besagte natürliche Piperonal – ergänzt.“
Unter anderem? Was denn noch??
Hallo Heike, Aromen sind in der Regel komplexe Gemische verschiedener gesetzlich zugelassener Aromastoffe und/oder Extrakte. Unser natürliches Aroma enthält Vanilleextrakte und mehrere natürliche Aromastoffe, darunter auch natürliches Piperonal.
Ich bin zwar nicht die Heike, aber ich hab die selbe Frage.
Also unter „komplexe Gemische“ kann ich mir jetzt ehrlich gesagt nicht so viel vorstellen.
Ritter-Schoko mit komplexen Gemischen? *grübel*
Hallo Joachim, uns ist natürlich bekannt welche Bestandteile in unseren Aromen sind, diese können wir jedoch nicht öffentlich preisgeben, da mit diesen Informationen dann auch unsere Konkurrenz arbeiten kann. Wir bitten dafür um dein Verständnis.