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Sicher schmeckt besser

Angefangen hat alles mit einem Glas Nuss-Nugat-Creme und dem Stempel eines Dr. Fresenius auf dem Deckel. Etliche Jahre und eine Promotion als Lebensmittelchemikerin später ist meine Kollegin Katrin Sinderhauf-Gacioch für die Qualität und Sicherheit unserer Schokolade verantwortlich. Wie sie dazu kam und was das konkret heißt, darüber habe ich vor Kurzem mit Katrin gesprochen.
10.06.2025 von Petra Lesedauer: ca. 4 Minuten

Katrin, du leitest bei uns die Abteilung Analytik und Rohstoffsicherheit. Was müssen wir uns darunter vorstellen?

Bei Ritter Sport verwenden wir über 100 verschiedene Zutaten. Neben Kakao, Milch und Nüssen zum Beispiel auch Cornflakes, Mandeln oder Sultaninen. Jeder einzelne Rohstoff wird von uns intensiv geprüft. Dazu führen wir zum Beispiel aufwendige mikrobiologische Analysen durch. Aber wir verkosten auch. Es sind also wissenschaftliches Know-how und ein geschulter Geschmackssinn gleichermaßen wichtig. Bei Ritter gilt, alle Zutaten müssen nicht nur unbedenklich sein, sondern auch gut schmecken. Qualität heißt bei uns eben: sicher und lecker.

Unsere Arbeit beginnt aber schon lange bevor ein Rohstoff in Waldenbuch angeliefert wird. Wir unterziehen zum Beispiel alle Rohstoffe einer Risikobewertung und erstellen detaillierte Spezifikationen, also konkrete Qualitätsanforderungen. Auf der Basis werden dann entsprechende Vereinbarungen mit Lieferanten in aller Welt getroffen.

Kannst du uns mal ein konkretes Beispiel nennen!

Schokolade ist ein Naturprodukt, für das wir ausschließlich natürliche Zutaten verarbeiten. Da kann es auf dem Weg vom Anbau bis zur Verarbeitung beispielsweise zu Verunreinigungen kommen. Nehmen wir das Beispiel Aluminium. Immer wieder kommen Schokoladen oder besser gesagt kakaohaltige Produkte wegen Spuren von Schwermetallen in die Schlagzeilen. Diese Einträge können einerseits aus dem Boden, zum Beispiel aus vulkanischem Gestein kommen, oder aber es gibt andere Eintragsquellen. Mit unseren Analysen können wir sicherstellen, dass unser Kakao unseren strengen Anforderungen gerecht wird, die übrigens über das gesetzlich vorgeschriebene hinausreichen. Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter und betreiben auf verschiedenen Gebieten Grundlagenforschung. Wir suchen intensiv nach möglichen Eintragsquellen und arbeiten beispielsweise in einer breit angelegten Studie mit einem international tätigen Kakaoverarbeiter und dem Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie zusammen. Die Ergebnisse machen wir dann allen in der Branche zugänglich. Zusammenarbeit ist ohnehin das A und O, wenn es um Lebensmittelsicherheit geht, denn Qualität beginnt immer am Anfang der Lieferkette. Und endet selbstverständlich nicht beim Wareneingang der Rohstoffe, sondern erstreckt sich über den gesamten Produktionsprozess bis zur fertigen Schokolade, die bei uns ebenfalls streng kontrolliert wird.

Ein spannendes Thema über das die meisten von uns wahrscheinlich nicht viel wissen. Wie bist Du dazu gekommen?

Am Anfang stand tatsächlich ein Glas Nuss-Nugat-Creme. Auf dem gab es einen Stempel und die Unterschrift von Dr. Wilhelm Fresenius. Sein Urgroßvater war der Gründer des renommierten Fresenius Institut. Damals war ich vielleicht zehn Jahre alt, aber mir klar: Das will ich auch machen. Ich will dafür sorgen, dass Leute bedenkenlos etwas essen oder trinken können. Deshalb habe ich Lebensmittelchemie studiert. Und nun bin ich schon seit fast zehn Jahren bei Ritter. Das Fresenius-Siegel auf der Nuss-Nugat-Creme gibt es übrigens immer noch!

Vielen Dank für deine Zeit und die Einblicke in deine Arbeit, Katrin. Wenn ihr Fragen an Katrin habt, hinterlasst uns gerne einen Kommentar.

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