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The fab four: Chocolate Scorecard 2025

Jedes Jahr kurz vor Ostern erwarten wir mit Spannung die Chocolate Scorecard. Jetzt war es wieder so weit: Die australische Initiative Be Slavery Free bewertet den nachhaltigen Kakaobezug der wichtigsten Schokoladenunternehmen. Wir zählen auch in diesem Jahr – Trommelwirbel – zu den Top vier Unternehmen weltweit und werden als „Leading the industry on policy and implementation“ ausgezeichnet.
08.04.2025 von Petra Lesedauer: ca. 3 Minuten

Top vier? Moment: Im letzten Jahr waren wir doch auf Platz zwei. Ist das also eine schlechte Nachricht? Nein! Denn erstens haben wir unsere Gesamtpunktzahl noch einmal deutlich verbessert. Und zweitens ist es doch ein gutes Zeichen, dass sich auch andere gesteigert haben. Das zeigt, es tut sich was in der Branche. Auch andere Unternehmen haben den Handlungsbedarf im Kakaoanbau nicht nur erkannt, sondern arbeiten aktiv daran arbeiten, die Bedingungen zu verbessern.

Wie wichtig das ist, hat gerade das letzte Jahr gezeigt: Drei Missernten in Folge haben dazu geführt, dass Kakao knapp geworden ist und als logische Folge die Rohstoffpreise für Kakao geradezu explodiert sind. Ernteausfälle sind vor allem ein großes Problem für die Bäuerinnen und Bauern, letztlich leiden wir aber alle darunter – wir als Schokoladenhersteller und am Ende auch die Schokofans in aller Welt, weil Schokolade teurer wird.

Was das alles mit der Scorecard zu tun hat, erklärt meine Kollegin Lydia, die bei uns für unsere Kakaoprogramme zuständig ist:

„Die Hauptursache für die schlechten Ernten der letzten Jahre ist der Klimawandel, von dem die kakaoanbauenden Länder in Westafrika oder Lateinamerika bereits heute massiv betroffen sind und der dort verstärkt zu Extremwetterereignissen wie großer Trockenheit, Überschwemmungen oder schweren Stürmen führt. Im Rahmen unserer Kakaoprogramme arbeiten wir mit unseren Partnern vor Ort intensiv daran, den Kakaoanbau widerstandsfähiger, resilienter zu machen. Nachhaltige Anbaumethoden spielen dafür eine entscheidende Rolle. Zum Beispiel der Anbau im Agroforstsystem, einer ökologisch sinnvollen Mischkultur, die dafür sorgt, dass die Kakaobäume weniger anfällig sind. Allein in den letzten zwei Jahren haben wir dafür rund eine halbe Million Schattenbaumsetzlinge an die Bäuerinnen und Bauern, die an unseren Programmen teilnehmen, verteilt.

Die Scorecard bewertet verschiedene Aspekte wie die Rückverfolgbarkeit des Kakaos, den Kampf gegen illegale Kinderarbeit und Entwaldung oder eben die Förderung des Anbaus im Agroforstsystem. Letztlich bedingt dabei immer das eine das andere. Rückverfolgbarkeit zum Beispiel ist wichtig, um zu wissen, woher der Kakao kommt. Denn nur dann kann ich Probleme vor Ort konkret angehen. Wenn wir durch nachhaltige Anbaumethoden die Erträge verbessern können, hat das Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der Bäuerinnen und Bauern, was wiederum das Risiko illegaler Kinderarbeit reduziert. Die Scorecard ist daher für uns hilfreich, um unsere Arbeit im internationalen Vergleich immer wieder zu bewerten.“

Dass wir uns über die Jahre in der Scorecard immer weiter verbessert haben und in der Gesamtbewertung weiterhin deutlich vor unseren großen Wettbewerb liegen, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass Lydia zusammen mit unseren Partnern vor Ort und vor allem den Bäuerinnen und Bauern wichtige Arbeit leistet.

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