El Cacao: ein guter Ort für Kakao, Mensch und Umwelt

Seit gut zehn Jahren bauen wir El Cacao auf. In dieser Zeit ist nicht nur auf den 1.200 Hektar Anbaufläche, ehemaliges Weideland, das meine Kolleginnen und Kollegen mit über einer Million Kakao- und Schattenbäumen aufgeforstet haben, viel passiert. Auch um El Cacao herum, also quasi in unserer Nachbarschaft, hat sich einiges getan. Es sind ganze Dörfer entstanden. Von Anfang an war es eines unserer zentralen Ziele, mit einer eigenen Farm durch den Anbau von qualitativ hochwertigem Kakao sichere Arbeitsplätze mit fairen Löhnen, Sozial- und Krankenversicherungen zu schaffen und den Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung zu verbessern.

Heute habe ich auf El Cacao rund 400 Kolleginnen und Kollegen. Für sie und ihre Familien schafft El Cacao durchaus ein Mehr an Lebensqualität. Wer zum Beispiel eine größere Anschaffung plant oder kurzfristig einen größeren Geldbetrag benötigt, kann auf einen zinsfreien Mikrokredit von Ritter Sport bauen. Eine eigene Sanitätsstelle und regelmäßige Facharztbesuche auf der Farm sichern eine gute medizinische Versorgung und Vorsorge.

Uns ist wichtig, dass wir auf El Cacao dieselben Werte leben wie hier in Waldenbuch und an unserem zweiten Produktionsstandort, dem österreichischen Breitenbrunn. Dazu gehört auch, dass wir Talente fördern und Mitarbeitende unterstützen, ihre persönlichen Ziele zu verwirklichen. Stichwort: Weiterbildung! Bei uns als „lebenslanges Lernen“ in aller Munde, im Kakaoanbau noch längst nicht so verbreitet. Auf El Cacao haben wir dafür unsere eigene Bildungseinrichtung, die „La Academia“, gegründet.

Vom Landarbeiter zum Agrarfachmann – durch flexible Arbeitszeiten, Studienurlaub und finanzielle Förderung durch das Unternehmen – auf El Cacao ist das möglich. Mein Kollege Ismael Celestino Blanco Jarquin zum Beispiel hat 2015 als Landarbeiter angefangen und mit Unterstützung von Ritter Sport eine Ausbildung zum Agrarwirt absolviert. 2019 war er schon als landwirtschaftlicher Vorarbeiter für ein Team von zehn Leuten verantwortlich. Heute ist er im letzten Jahr seines Ingenieurstudiums und auf El Cacao als Zonenverantwortlicher für 200 Hektar Kakao zuständig.

Eine Art Paradebeispiel für eine erfolgreiche Karriere ist mein Kollege Vicente Valle Bravo, der von Beginn an dabei ist. 2012 kümmerte er sich als Vorarbeiter um die Vermessung von Flächen, Bodenuntersuchungen und die Baumschule. Drei Jahre später wurde er Abteilungsleiter für den Bereich Bepflanzung. Seit 2017 ist er Zonenverantwortlicher und Leiter der Kakaobaumschule. Berufsbegleitend schloss er das Studium zum Agroforstingenieur ab und absolvierte Fortbildungen der „Academia“ zu Arbeitssicherheit, Mitarbeiterführung und Englisch.

Ismael und Vicente stehen stellvertretend für viele meiner Kolleginnen und Kollegen auf El Cacao, deren Leben sich durch den Aufbau unserer Farm verändert hat. Sie stehen für das, was wir meinen, wenn wir sagen, El Cacao solle auch ein guter Ort für Menschen sein. Oder wie es mein Kollege Hauke Will, der als Leiter landwirtschaftliche Produktion bei uns für El Cacao verantwortlich ist, so schön formuliert: „El Cacao ist mehr als eine Plantage. Wir sehen hier eine echte Gemeinschaft wachsen“.