El Cacao – ein Statusbericht

Dass es Regionen gibt, in denen der Klimawandel schon heute stärkere Auswirkungen hat als anderswo, ist bekannt. Mittelamerika ist eine dieser Gegenden. Und das hatte in diesem Jahr auch Folgen für El Cacao, unsere Kakaofarm.
16.12.2022 von Petra Lesedauer: ca. 3 Minuten

Die geographische Lage zwischen Pazifik und Atlantik ist zwar wunderschön, stellt die Region aber auch immer wieder vor besondere Herausforderungen. So ist der Klimawandel dort bereits heute deutlich spürbar und hatte in diesem Jahr auch große Auswirkungen auf unsere Kakaofarm El Cacao. Nachdem bereits Anfang Juli Tropensturm Bonnie Überschwemmungen mit sich brachte, hat der Hurrikan Julia im Oktober schwere Schäden auf El Cacao angerichtet.

Das wichtigste vorweg: Von meinen 450 Kolleginnen und Kollegen dort ist niemand zu Schaden gekommen. Auch die Infrastruktur auf unserer Farm, wie zum Beispiel Gebäude oder auch Brücken, wurde nur geringfügig beschädigt. Anders sieht es leider bei den Kakaobäumen aus.

Auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen auf El Cacao wachsen rund eine Million Kakao- und 30.000 Schattenbäume. Allein durch den Hurrikan wurden rund 25.000 Kakaobäume zerstört oder stark beschädigt. Sie gilt es nun zu ersetzen. Durch die starken Winde haben außerdem viele Bäume ihre Blüten und Blätter verloren. Auch wenn die Blätter jetzt schon wieder anfangen zu sprießen, wird es einige Monate dauern, bis die Bäume wieder in Blüte stehen und schließlich neue Früchte ausbilden. Die Sturmschäden und die extreme Feuchtigkeit als Folge der Stürme führen dazu, dass der Ertrag in diesem Jahr deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben wird.

Neben dem Kakao wachsen auf El Cacao im Rahmen der Agroforstwirtschaft verschiedene Forstbäume. Etwa einem Drittel der großen Forstbäume wurde ihre exponierte Lage zum Verhängnis.

Es ist davon auszugehen, dass es als Folge des Klimawandel vermehrt zu schweren Stürmen in der Region kommen wird. Um Schäden künftig zu minimieren, verbessern meine Kolleginnen und Kollegen zurzeit die Drainagen auf der Plantage, um so bei starken Regenfällen einen schnelleren Abtransport des Wassers zu ermöglichen.

Ich denke, man sieht an diesen Beispielen ganz gut, mit welchen – auch wirtschaftlichen – Risiken der Aufbau einer eigenen Kakaofarm verbunden ist. Dass wir es trotzdem machen, weil wir davon überzeugt sind, damit einen Beitrag zum nachhaltigen Kakaoanbau leisten zu können, zeigt, wie ernst uns die Sache ist.

Zurück zur Startseite
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar
Pflichtfelder