Wie geht’s weiter beim Thema Verpackung?

18.11.2022 von Petra Lesedauer: ca. 4 Minuten

Liebe Blogleserinnen und Blogleser,

nachdem es anfangs schnelle Fortschritte gab, habt ihr vielleicht den Eindruck, dass es beim Thema Primärverpackung aus Papier wieder etwas ruhiger geworden ist. Zeit also, euch mal auf den aktuellen Stand zu bringen.

Ein kurzer Rückblick: Im Januar 2020 kam mit der In Papier unser erster Prototyp heraus. Die Resonanz war gewaltig. Viele unserer Fans haben bei dem Test mitgemacht und sogar die Tagesschau hat damals darüber berichtet. Es folgten dann relativ schnell weitere Entwicklungsstufen, Tests und Limited Editions. Mit sehr guten Ergebnissen. Aber wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten:

Zur Erinnerung: Eine der großen Herausforderungen, wenn man Schokolade in Papier verpacken will, ist die optimale Produktsicherheit. Papier hat nämlich da einen gravierenden Nachteil: Es bietet für fetthaltige Lebensmittel keine Schutzbarriere. Während es relativ unproblematisch ist, zum Beispiel Nudeln oder Reis in Papier zu verpacken, ist normales Papier für Schokolade ungeeignet. Denn Schokolade hat einen relativ hohen Fettanteil – allein schon aus der Kakaobutter. Da Papier keine Barriere für Fett darstellt, würden auf einer in Papier verpackten Schokolade über kurz oder lang Fettflecken auftreten. Das sähe nicht besonders lecker aus. Viel schwerwiegender wäre aber, dass die Schokolade mit der Zeit Gerüche und Geschmäcker der Umgebung annehmen könnte. Deshalb hat das Papier, das wir für die Limited Editions und Test verwendet haben eine Barrierebeschichtung. Diese Barrierebeschichtung ist wasserbasiert. Das ist uns sehr wichtig, weil man unser Papier im Altpapier entsorgen können soll. Und ein wichtiger Vorteil von Papier ist ja gerade, dass die Entsorgung so viel einfacher ist, als bei Kunststoffen. Auch unsere heutige Verpackung aus Polypropylen ist voll recyclebar. Aber für Papier ist das Entsorgungs- und Recyclingsystem viel besser organisiert – vor allem wenn wir auch über den deutschen Tellerrand hinausblicken. Zu dieser Wiederverwertbarkeit in Kreisläufen kommt noch hinzu – und das ist uns wichtig – dass Papier aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird.

Klingt alles nach einer Erfolgsgeschichte oder zumindest vielversprechend.

Aber es wäre auch zu einfach, würde da nicht schon die nächste Herausforderung auf uns warten: Während wir das Thema Fettbarriere bereits gut in den Griff gekriegt haben, sieht das bei Wasser etwas anders aus. Und damit meine ich gar nicht mal Wasser, das von außen auf die Papierverpackung trifft. Wir haben nämlich auch Sorten mit salzhaltigen Zutaten – zum Beispiel unsere Honig-Salz-Mandel – und die reagieren auf die Luftfeuchtigkeit, indem sie diese binden, was zur Bildung von Wassertröpfchen führen kann. Ihr kennt das vielleicht von Laugengebäck, das gerne zu „schwitzen“ beginnt, wenn man es verpackt. Genau an diesem Punkt gibt es bei papierbasiertem Verpackungsmaterial noch weiteren Entwicklungsbedarf, denn Produktsicherheit und Produktqualität stehen für unsere Schokoladen immer an erster Stelle.

Genau daran arbeiten meine Kolleginnen und Kollegen aus der Verpackungsentwicklung zurzeit. Gemeinsam mit unserem Papierlieferanten haben sie schon wirklich viel erreicht, aber ganz am Ziel sind wir eben noch nicht. Der Eindruck, um das Thema Papier sei es ruhiger geworden, täuscht also. Ich halte euch auf dem Laufenden!

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3 Kommentare
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  1. Tianne sagt:
    22.11.2022 um 16:05 Uhr

    Hallo,

    was mich sehr interessieren würde ist, wie es bei dieser wasserbasierte Barriereschicht aussieht mit der Durchlässigkeit für MOSH/MOAH. Das ist im Schokoladenbereich ja schon immer ein Thema, wobei die Eintragsquellen mannigfaltig sind, aber eben auch Druckfarben aus der Verpackung migrieren können. Kann die wasserbasierte Barriere das verhindern?

    1. Sascha (RITTER SPORT Team) sagt:
      16.12.2022 um 12:59 Uhr

      Hallo Tianne, vielen Dank für dein Interesse. Auf jeden Fall! Diese Barriereschicht verhindert zum einen das Durchfetten, zum anderen schützt sie unsere Schokolade vor Mineralöl-Rückständen. Zusätzlich sind die verwendeten Druckfarben und der Lack mineralölfrei. Viele Grüße, dein Ritter Sport Team

  2. Ramona sagt:
    19.11.2022 um 13:38 Uhr

    Ich finde es gut und richtig ,das Ritter Sport bei dem Thema Verpackung aus Papier am Ball bleibt und es auch erklärt,warum es einige Umsetzungsschwierigkeiten gibt.