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RITTER SPORT über vegane Schokolade

30.01.2013 von Benjamin Lesedauer: ca. 4 Minuten

— UPDATE 6.12.13 —

Bei der Sorte Edel-Bitter ist bitte zu beachten, dass die zwischenzeitlich optimierte Variante der Edel-Bitter nicht mehr „fast“ vegan ist, da die neue Rezeptur Butterreinfett beinhaltet. Die „alte“ Edel-Bitter (in pinker Folie) ist nicht mehr im Handel erhältlich. Diese haben wir wegen der immer geringer werdenden Nachfrage zunächst vom Markt genommen, um sie dann mit einer optimierten Rezeptur wieder eingeführt . Dies ist auf unseren Anspruch als Schokoladenhersteller zurückzuführen, eine Sorte mit hohem Kakaoanteil im Sortiment zu haben. Die neue Edel-Bitter kommt neben der optimierten Rezeptur auch mit einer neuen kleineren Stückchengröße daher. Mehr Infos zur neuen Edel-Bitter findet ihr hier: Das Comeback der Edel-Bitter.

— UPDATE ENDE —

Vor mittlerweile gut einem halben Jahr haben wir hier auf dem Blog einen Artikel zum Thema vegane Schokolade veröffentlicht: „RITTER SPORT: Neues zur veganen Schokolade“. Und in dieser Zeit haben viele von euch (zu Recht) immer wieder nachgefragt, wie der aktuelle Stand aussieht.

Wir haben in dem oben genannten Artikel geschrieben, dass unsere Produktentwicklung weiter nach einer Lösung sucht, die zu einem Ergebnis führt, das unseren geschmacklichen Qualitätsansprüchen gerecht wird. Leider sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir sagen müssen, dass es in absehbarer Zeit keine rein vegane Schokolade von RITTER SPORT geben wird.

Warum? Das möchte ich euch im Folgenden erklären.

Zunächst einmal ist es so, dass unsere Produktentwicklung wirklich keine Lösung gefunden hat, die unseren geschmacklichen Anforderungen genügt und zudem auch noch bezahlbar ist. Es hört sich sicherlich einfacher an als es ist, eine vegane Sorte zu produzieren, aber da hängt eine ganze Menge dran. Durch die Verwendung von Soja-, Reismilchpulver oder Ähnlichem ist die Konsistenz der Schokolade leider nicht so hinzubekommen, wie wir uns das wünschen würden. Auch ist bei Einsatz von Alternativrohstoffen der Geschmack einer RITTER SPORT Schokolade nicht zu erreichen.

Der gewichtigere Grund – und da wollen wir ehrlich sein – keine garantiert vegane Schokolade auf den Markt zu bringen, ist aber ein wirtschaftlicher. Denn obwohl RITTER SPORT ein Familienunternehmen ist, welches man nicht mit großen Konzernen vergleichen kann, muss natürlich auch in Waldenbuch wirtschaftlich gedacht werden. Dementsprechend haben wir auch Marktforschungen angestellt, um die Nachfrage nach veganer Schokolade zu überblicken und mussten feststellen, dass diese für den zu treibenden Aufwand zu gering ist. Auch wenn euch das vielleicht nicht so erscheint (uns bei den vielen Nachfragen zuerst auch nicht), ist dies leider ein Fakt, den wir nicht unbeachtet lassen können. Denn RITTER SPORT muss die einzelnen Sorten in gewissen Mengen herstellen.

Zudem bringt die Herstellung einer explizit rein veganen Schokolade viele, viele Zusatzkosten mit sich. RITTER SPORT müsste aufgrund der geringen Mengen viel höhere Rohstoffpreise für eine vegane Sorte zahlen und extra eine eigene Anlage (Halle, Maschinen, etc.) für vegane Sorten bauen. Denn auf den bestehenden Anlagen werden immer verschiedene Sorten produziert und wir können selbst nach sorgfältiger Reinigung dieser nicht dafür garantieren, dass nicht unbeabsichtigt Spuren von Laktose und anderen Milchbestandteilen in die nachfolgend produzierten Schokoladen gelangen. Doch solange wir das nicht ausschließen können, würden wir auch nie „vegan“ auf eine Sorte schreiben.

Die Herstellung einer garantiert veganen Schokolade würde also immense Kosten verursachen, die wir auf den Preis der einzelnen Tafeln umlegen müssten. Dieser würde dann so hoch sein, dass nur sehr wenige diese Sorten kaufen würde. Zusammen mit der an sich schon recht geringen Nachfrage und dem geschmacklichen Anspruch, hat sich RITTER SPORT also dazu entschieden, in absehbarer Zeit keine vegane Schokolade zu produzieren.

An dieser Stelle noch mal der Hinweis zu unseren „fast“ veganen Sorten Marzipan, Halbbitter und Edel-Bitter.

Das nun viele von euch sehr enttäuscht sein werden, ist völlig klar und auch absolut nachvollziehbar. Ich hoffe aber, dass ihr die oben genannten Gründe nachvollziehen könnt und kann euch versichern, dass man sich im Hause RITTER SPORT diese Entscheidung nicht leicht gemacht hat.

Ich habe auch versucht euch die Gründe transparent aufzuzeigen. Sollten dennoch Fragen offen geblieben sein, stellt sie einfach. Wir werden weiterhin versuchen, alles so transparent wie möglich zu beantworten.

Komplett ausschließen möchten wir eine vegane Sorte natürlich auch nicht, aber wie gesagt, wird es diese in absehbarer Zeit und unter den aktuellen Gegebenheiten nicht geben.

 

Viele Grüße

Ben

 

 

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50 Kommentare

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  1. Marius S. sagt:
    30.08.2015 um 09:17 Uhr

    Habt ihr mal damit experimentiert, das Buttereinfett durch etwas mehr Kakaobutter oder pflanzliche Fette (Palm, Kokos, Shea) zu ersetzen?

    1. Gianna (RITTER SPORT Team) sagt:
      31.08.2015 um 15:27 Uhr

      Hallo Marius, danke für deine Kommentare. 🙂 Es wurden schon diverse Versuche durchgeführt, jedoch konnte bisher kein Ergebnis unseren hohen Qualitätsanspruch erfüllen. Aber unsere Experten arbeiten weiter daran. Viele Grüße

  2. MarleneF sagt:
    27.08.2015 um 17:30 Uhr

    Ich zahle jetzt für vegane Schokolade um die 2 Euro pro Tafel.
    Das würde ich auch für Ritter Sport ausgeben.

  3. Andrea Horn sagt:
    10.08.2015 um 19:32 Uhr

    Wir, Familie mit 6 Kindern, sind bereit mehr zu bezahlen.

  4. Alice Dee sagt:
    03.08.2015 um 21:53 Uhr

    rittersport ist offenbar gewillt den trend „vegan“ zu verschlafen. es kommt sogar schon im fernsehen, dass vegan cool ist. aber es gibt ja so viele großartige vegane schokoladen unterschiedlichster geschmacksrichtungen von anderen firmen, wer braucht da noch rittersport? niemand.

  5. Glubb sagt:
    02.01.2015 um 12:11 Uhr

    Was sollen diese Aktionen mit „Bio“-Schokolade und dem „Plant for the Planet“ Siegel? Da ist lauter Milch und Butter drinnen! Und die basiert nur auf Ausbeutung von Tieren und fördert die Treibhausgase. „Plant for the Planet“? Dass ich nicht lache…auf der einen Seite fördert ihr weiterhin die überkandidelte Milchindustrie, auf der anderen Seite macht ihr einen auf Umweltschutz. Das ist schizophren und Heuchlerei!!! Und zwar solange bis ihr von Tierprodukten komplett loskommt!

  6. Elerina sagt:
    30.07.2014 um 20:21 Uhr

    Auf der Schokoladenpackung muss kein vegan Siegel zu finden sein.Wie viele Veganer störe auch ich mich nicht daran, dass dort Spuren von Milch, Ei….etc. enthalten sein könnten. Das betrifft mit negativen Nebenwirkungen eher die Allergiker.Ihr bringt doch immer je nach Saison besondere Schokoladenkreation heraus. Macht doch zur Weihnachtszeit eine fast vegane Sorte. Z.B. Zartbitter mit gebrannten Mandeln?Oder mit Kokosfüllung oder gefüllt mit Erdnusscreme oder Cranberry..? Nur so als Idee : D

  7. Elerina sagt:
    30.07.2014 um 20:18 Uhr

    Auf der Schokoladenpackung muss kein vegan Siegel zu finden sein.Wie viele Veganer störe auch ich mich nicht daran, dass dort Spuren von Milch, Ei….etc. enthalten sein könnten. Das betrifft mit negativen Nebenwirkungen eher die Allergiker.Ihr bringt doch immer je nach Saison besondere Schokoladenkreation heraus. Macht dochzur Weihnachtszeit eine fast vegane Sorte. Z.B. Zartbitter mit gebrannten Mandeln?Geröstete Mandel-Zartbitter wäre auch fein oder mit Kokosfüllung,gefüllt mit Erdnusscreme oder Cranberry…

  8. Karin sagt:
    23.05.2014 um 21:18 Uhr

    Mein Tipp:
    Stellt doch eine Schokolade her, die fast vegan ist (also mit Spuren von Ei und Milch – die meisten Veganer haben dafür Verständnis), und gleichzeitig eine neue Geschmacksrichtung, die auch Nicht-Veganer kaufen. Zum Beispiel eine Füllung, die ganze Pistazien und Marzipan enthält – das schmeckt dann jedem, der auch Mozartkugeln mag.

  9. NochEineVeganerin sagt:
    10.02.2014 um 12:55 Uhr

    1. Was wäre denn, wenn ihr die Sorte nicht nur an Veganer vermarktet, sondern z. B. sie als „ethische Schokolade“ bewirbt (Bio-Siegel, regionale Zutaten, FairTrade o. Ä.) oder eine neue kreative Zusatzzutat einsetzt, die an sich schon eine neue Sorte darstellen würde?
    2. Ich und unendlich viele andere Veganer stören uns nicht an „Spuren von Milch“ usw., das ist bei nahezu allen Produkten, die ich konsumiere der Fall. Der Hinweis „Vegane Rezeptur“ o. Ä. wäre hier auch nicht irreführend. 3. Lecker + vegan geht – siehe z. B. die Naturata Special.

  10. Martin sagt:
    14.01.2014 um 08:32 Uhr

    Sehr guter Blogpost, der die Hintergründe und Entscheidungsprozesse im Haus sehr gut illustriert. Mir gefällt, dass Ihr das sehr transparent macht. Für mich ist Eure Entscheidung absolut nachvollziehbar.