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RITTER SPORT – Rund. Bunt. Lecker. Interview Teil 2.

19.09.2012 von Benjamin Lesedauer: ca. 8 Minuten

Hallo Schoko-Liebhaber, vorgestern hat der Regisseur Gabriel Borgetto unsere Fragen zum Video beantwortet, heute ist Johannes Jancke (Filmproduktion) an der Reihe.

Falls ihr das Video um das es geht noch nicht gesehen habt, schaut es euch hier an und lest euch Teil 1 des Interviews durch.

Und nun viel Spaß beim Lesen des 2. Teils!

Bild: Johannes Jancke, Filmproduktion

Stell dich doch bitte erstmal kurz vor.

Mein Name ist Johannes Jancke. Ich wurde am 4. Februar 1990 in Braunschweig in Niedersachsen geboren. Schon als Kleinkind habe ich die liebe zur Videokamera meiner Familie entdeckt und filmte mehr oder weniger immer und überall. Als Jugendlicher habe ich begonnen mit Freunden kleine Filme zu drehen. Daraus entstand nach und nach der Wunsch Filmproduktion zu studieren. Seit Oktober 2011 kann ich dies nun an der Filmakademie in Ludwigsburg machen. „Formsache“ ist mein erstes studentisches Projekt.

Erzähl uns doch etwas über euer Studium? Den ganzen Tag Filme drehen, dass klingt und ist wahrscheinlich extrem spannend 🙂 An welchen Projekten arbeitet ihr aktuell?

Mein Studiengang Filmproduktion ist auf die organisatorisch/logistische sowie wirtschaftliche Seite des Filmeherstellens konzentriert. Es geht darum eine gute (Film)idee aufzugreifen, sie weiterzuentwickeln, den Film finanziell auf die Beine zu stellen, die Dreharbeiten logistisch zu stemmen und anschließend die Postproduktion (Schnitt etc.) zu koordinieren. Dies ist ein extrem spannender Beruf, da ich mit allen Bereichen der Filmproduktion in Kontakt bin und so das Projekt von A bis Z begleiten kann. Unser Studium ist sehr praktisch orientiert. Wir lernen also Filme zu machen, indem wir Filme machen. Die Filmakademie stellt jährlich rund 300 Filme her. Einige Filme davon gewinnen Preise auf größeren und kleineren Festivals. Das ist die sogenannte Verwertung unserer Filme und gehört auch zu meinen Aufgaben. Die Werbefilmabteilung der Filmakademie ist sehr groß. In der Regel suchen sich die Studenten des Studiengangs Werbefilmregie eine Marke ihrer Wahl aus und drehen dazu einen Spot mit einem Inhalt ihrer Wahl. Dass ein solches Produkt bei der von der beworbenen Marke tatsächlich aufgegriffen wird und gezeigt wird, ist äußerst selten. Daher freuen wir uns riesig über die Möglichkeit unseren Spot bei RITTER SPORT zeigen zu können.

Aktuell arbeite ich an der Verwertung eines Serienkonzepts namens „Wir sind wieder wer“. Es handelt vom ländlichen Deutschland der 50er Jahre – eine Zeit zwischen den Schatten der Nazi-Zeit sowie dem neugewonnenen Selbstbewusstsein in der jungen Bundesrepublik. Die Dreharbeiten sind bereits abgeschlossen. Wir haben vor ein paar Wochen den renommierten First Steps Award für eine unerschrockene Produktionsleistung gewonnen und haben uns darüber riesig gefreut.

Wie kamt ihr auf RITTER SPORT und die Idee zum Film? Was machte die Marke interessant für euch?

Die Idee zum Spot kam dem Regisseur Gabriel Borgetto auf einem dreitätigen Stofffindungsseminar. Am Ende dieses Seminars haben alle Werbefilmstudenten ihre Ideen dem gesamten Studiengang vorgestellt. Meine Kollegin Denise Neustadt und ich waren bei der Idee zum Spot „Formsache“ (damals noch „Förmlichkeiten“) sofort Feuer und Flamme. Wie viele Menschen essen wie wir einfach gerne Schokolade und häufig RITTER SPORT. Die Idee einen erzählerisch sowie optisch unkonventionellen Spot zu machen hat uns sehr angesprochen. So kamen wir mit Gabriel Borgetto ins Gespräch. Während der gemeinsamen Arbeit merkten wir schnell, dass wir alle auch einfach gerne RITTER SPORT essen. Während der Besprechungen stand immer eine Schüssel Minis auf dem Tisch. Wenn man das Produkt, um das es geht vor Augen hat, kommen einem gleich viel mehr Ideen. Die Marke ist für uns interessant, da sie zunächst einmal unweit von Ludwigsburg beheimatet ist. Außerdem gefiel uns auch die Art und Weise, wie Ritter Sport die Schokolade herstellt sehr gut. Nachhaltigkeit in einem traditionsreichen Familienbetrieb, der noch dazu ein super leckeres Produkt herstellt, da hatten wir einfach Lust, einen witzigen Spot zu drehen.

Wie lange habt ihr produziert und wie viele Menschen waren daran beteiligt?

Die Vorproduktion begann Ende November 2011. Gedreht haben wir drei Tage Ende Januar 2012 (1 Tag Frisbeespieler und Gardetänzer, 2 Tage Büro RITTER SPORT). Der Schnitt war Ende Februar 2012 abgeschlossen.

Das Kernteam besteht aus vier Personen. Am Set war das Team rund 20 Personen stark. Hinzu kamen die vier Schauspieler sowie 11 Frisbeespieler und 11 Gardetänzer.

Als studentische Produktion haben wir nicht die Möglichkeit unsere Darsteller und Statisten marktüblich zu bezahlen. Wir sind daher sehr dankbar, dass immer wieder Menschen Lust haben ein Projekt auch ohne Gage zu unterstützen. Dies gilt natürlich für die Darsteller in unserem Falle aber vor allem auch für die Gardetänzer aus Ludwigsburg sowie die Frissbeespieler aus Stuttgart, die einen ganzen Tag mit uns im Studio verbracht haben. Euch noch mal vielen Dank.

Im Video nehmt ihr Werbung gekonnt auf die Schippe. Sollte sich eurer Meinung nach etwas in der deutschen Werbelandschaft ändern und wenn ja, was?

Wir sind der Meinung, dass RITTER SPORT eine der wenigen Marken (in Deutschland) ist, die so stark und präsent sind, dass es möglich ist, sie mit einer guten Portion Ironie zu bewerben. Wir alle mögen Spots die eine kleine Geschichte erzählen und nicht nur ein Produkt in Szene setzen. Vor allem Stand aber die klare Verbindung zu RITTER SPORT im Zentrum. Es sollte um die Form der Schokolade gehen. Zwar wird immer von runder Schokolade gesprochen, man sieht aber rund um Herrn Ritter nur Quadrate, da weiß jeder, dass es um RITTER SPORT geht. Wir wollten eben keinen Spot machen in dem jemand ein Stück Schokolade isst und sagt „Oh, lecker“.

Ein Sprecher im Video hat eine sehr bekannte Stimme. Helft uns auf die Sprünge: Welchen Schauspielern leiht der Sprecher ansonsten seine Stimme? Und wie gewinnt man solche bekannteren Persönlichkeiten für seine Arbeit?

Damit meint ihr sicherlich unseren Sprecher Torsten Münchow und ja er klingt tatsächlich so wie die deutsche Stimme von Bruce Willis, aber er ist es nicht. Es kommt aber häufig vor, dass namhafte Schauspieler für die Filmakademie arbeiten. Man gewinnt sie, indem man ihnen das Drehbuch zukommen lässt und hofft, dass es ihnen gefällt, denn Schauspieler lieben ihren Beruf und wenn sie Lust auf eine Rolle haben, haben wir Studenten manchmal Glück und die Schauspieler spielen sie.

In welchen Bereichen willst du später arbeiten?

Später möchte ich Filme produzieren. Ob dies für Kino oder Fernsehen ist, spielt dabei weniger eine Rolle. Gerne würde ich international arbeiten und mich in Richtung Frankreich orientieren.

Deine persönliche Lieblingssorte?

(klassisch:) Vollnuss

Was möchtest du unseren Lesern sonst noch zum Film erzählen?

Da es nicht möglich war mit Herrn Ritter persönlich zu drehen, wollten wir einen Darsteller besetzen, der ähnliche Züge hat, wie der echte Herr Ritter und dennoch auch kein Doppelgänger ist. Wichtig war uns, dass er freundlich und erfahren wirkt, um die starke Botschaft „wir machen weiter wie bisher, weil es gut so ist“ auch vertreten zu können. Klaus Spürkel war unsere erste Wahl und konnte nur dabei sein, da sich unser Dreh um eine Woche verschoben hat. Dass es dann doch noch geklappt hat, hat uns sehr gefreut.

Wir haben Ritter Sport als eine sehr offene und transparente Firma kennen gelernt. Schon der erste Anruf bei Oli Braun aus dem Marketing lief ganz entspannt. Er hat sich interessiert angehört, was wir vorhaben, uns dann aber machen lassen und uns mit Schokolade für den Dreh ausgestattet. Mit dem fertigen Produkt sind wir dann im Frühjahr 2012 wieder auf ihn zugekommen.

An dieser Stelle noch mal vielen Dank für das Interview!

In den nächsten Tagen werdet ihr dann noch den 3. Teil des Interviews mit Denise Neustadt lesen können.

Viele Grüße

Ben

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1 Kommentar

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    18.05.2013 um 19:05 Uhr