Hilfe für Helfer
„Ritter Sport hilft Mitarbeitenden im Ehrenamt“ – zugegeben, der Titel klingt etwas umständlich. Das Programm, das dahinter steht, ist aber super. Und ist ein weiteres Beispiel dafür, wie wir unseren Anspruch, im Einklang mit Mensch und Natur zu wirtschaften, tatsächlich mit Leben füllen. Nämlich indem Ritter Sport als Unternehmen das private Engagement seiner Mitarbeiter unterstützt. Das möchte ich euch, liebe Blogleser, an einem konkreten Beispiel vorstellen. Dieses Beispiel ist meine Kollegin Melinda. Sie ist seit rund zweieinhalb Jahren bei uns im B2B-Marketing beschäftigt und engagiert sich für den Weißen Ring, von dem ihr vielleicht auch schon mal gehört habt. Was die eigentlich machen und was das alles mit Ritter Sport zu tun hat, darüber habe ich mich mit Melinda unterhalten.
Hallo Melinda, was ist überhaupt der Weiße Ring?
„Der Weiße Ring ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer, bundesweit engagieren sich darin rund 2.800 ehrenamtliche Mitarbeiter. Wir sind dann zur Stelle, wenn Menschen, die Opfer von Straftaten geworden sind, Hilfe benötigen.“
Wie bist du dazu gekommen?
„Angefangen hat alles im Studium. Im Rahmen eines Projekts sollte ich den Messeauftritt des Weißen Rings optimieren. So entstand der erste Kontakt. Seit 2011 bin ich als ehrenamtliche Mitarbeiterin dabei und betreue Menschen, die Opfer eines Verbrechens geworden sind.“
Das klingt nach keiner einfachen Aufgabe. Warum machst du das?
„Weil ich es gut und wichtig finde, anderen zu helfen, solange man selbst ausreichend Energie dafür hat. Als ich ein Kind war und noch zu Hause gewohnt habe, hatten wir eine Nachbarin, die unter häuslicher Gewalt litt und wir konnten ihr dabei leider viele Jahre nicht helfen. Das war für uns alle schlimm anzusehen. Leider kannten wir damals das Hilfsangebot des Weißen Rings nicht. Beim Weißen Ring habe ich das Gefühl, Menschen dabei zu unterstützen, eine schlimme Situation oder Phase in ihrem Leben besser meistern zu können.“

Wieviel Zeit investierst Du dafür?
„Im Schnitt betreue ich einen Fall pro Monat. Meist sind das rund fünf Stunden. Aber das ist von Fall zu Fall natürlich unterschiedlich. Während des Studiums habe ich mich stärker engagiert, aber parallel zum Job ist das nicht so einfach. Es ist ja auch wichtig, den Menschen wirklich gerecht zu werden. Deshalb war übrigens die Unterstützung durch das Programm „Ritter Sport hilft …“ wirklich super.“
Was genau verbirgt sich denn hinter diesem Programm?
„Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ritter Sport können Anträge auf finanzielle Unterstützung stellen und bis zu zwei Tagen für ihr ehrenamtliches Engagement freigestellt werden. Ich habe in dieser Zeit zum Beispiel eine Schulung bei der Polizei gehalten und die Arbeit des Weißen Rings vorgestellt. Auch die Polizei weiß oft nur wenig darüber, was wir alles tun. Kann aber den Opfern selbst über das, was rechtlich vorgeschrieben ist, hinaus nicht helfen. Außerdem habe ich 1.000 Euro vom Unternehmen für den Weißen Ring erhalten. Das ist deshalb so wichtig, weil wir uns allein über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Bußgelder, die von Gerichten zugunsten des Vereins verhängt werden, finanzieren.“
Du würdest also sagen, dass „Ritter Sport hilft …“ eine sinnvolle Unterstützung ist?
„Auf jeden Fall! Ich finde es toll, dass mich mein Arbeitgeber dabei unterstützt, ehrenamtlich tätig zu sein. Wenn man berufstätig ist, kommt die Zeit dafür häufig zu kurz und mit zwei freien Tagen kann man schon deutlich was machen. Außerdem ist finanzielle Unterstützung wahrscheinlich für jeden Verein wichtig, da nur so die aktuellen Themen vorangetrieben werden können.“
Ich stelle mir vor, dass es auch psychisch eine ziemliche Belastung ist, ständig mit den Schicksalen von Kriminalitätsopfern konfrontiert zu werden. Wie gehst du damit um?
„Wir haben beim Weißen Ring verschiedene Möglichkeiten der Supervision und können uns immer untereinander austauschen. Das hilft in vielen Fällen. Außerdem hilft es, wenn man merkt, dass man jemand anderem gerade wirklich eine Last abgenommen hat. Und ich mache sehr gern Yoga, das hilft mir eigentlich immer, mich zu entspannen.“

Was wünschst du dir?
„Ich möchte mit meinem Engagement ein Bewusstsein schaffen. Fast jeder kennt jemanden, der Hilfe braucht. Es ist wichtig, hinzuschauen, das nicht zu ignorieren. Wir müssen Zivilcourage zeigen – denn „WIR“ sind mehr!“
Ich denke, das ist auch der Grund, warum Ritter Sport als Unternehmen ein Engagement wie deins unterstützt. Vielen Dank, dass du dir Zeit für mich und unsere Blogleser genommen hast. Wenn ihr mehr über den Weißen Ring wissen wollt, findet ihr hier weitere Infos: weisser-ring.de
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