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Wo Kakao zur Schule geht

04.05.2017 von Petra Lesedauer: ca. 3 Minuten

Liebe Blogleser, was wisst ihr über Kakao?

Ich dachte eigentlich, dass ich eine ganze Menge weiß, schließlich arbeite ich auch schon einige Jahre bei RITTER SPORT. Aber dann kam El Cacao, unsere eigene Plantage, und ich musste noch so einiges dazulernen. Selbst Kakao anzubauen ist viel komplizierter als man im ersten Moment vermutet. Auf El Cacao stellte sich zum Beispiel relativ schnell die Frage, woher wir eigentlich die passenden Kakaopflanzen bekommen.

Wie zum Beispiel bei Äpfeln gibt es auch beim Kakao viele verschiedene Sorten, die ganz unterschiedlich schmecken und die ganz unterschiedliche Anforderungen an den perfekten Standort haben. Für uns war klar, dass wir auf El Cacao mit Sorten arbeiten wollen, die in Nicaragua und den direkten Nachbarländern heimisch sind. Doch für eine Plantage, auf der eines Tages 1,5 Millionen Kakaobäume stehen werden, kann man nicht mal eben die passenden Pflanzen in ausreichender Anzahl irgendwo kaufen. Also haben wir Baumschulen aufgebaut, in denen wir unsere Kakaopflanzen selbst heranziehen. Wie das geht, zeigen diese Bilder:

1) Vorsichtig setzen meine Kollegen in der Baumschule zuerst Kakaobohnen in die vorbereiteten Pflanzbeutel.

2) Dieser wenige Tage alter Keimling mag es warm aber schattig. Eine hohe Luftfeuchtigkeit trägt dazu bei, dass er sich gut entwickelt. Dank guter Pflege in der El Cacao Baumschule wird aus dem Winzling in drei bis vier Jahren ein produktiver Kakaobaum, der nachhaltigen Kakao für RITTER SPORT Schokolade liefern wird.

3) Diese Kakaopflanze ist ein so genannter Patron. Für ihn werden robuste Sorten verwendet. Am Stamm dieses Patrons ist ein kleiner Schnitt zu sehen. Er ist der erste Schritt der Veredlung.

4) Denn wie im Obst- und Weinbau werden Kakaopflanzen veredelt, indem die gewünschte Sorte mit viel Fingerspitzengefühl in eine als Unterlage dienende Pflanze (den Patron) eingesetzt (gepfropft) wird. Auf El Cacao werden wir zwölf unterschiedliche Sorten des Edel-Kakaos „Trinitario“ anbauen.

1) Mein Kollege Danilo kümmert sich als Leiter der Pflanzenaufzucht und -pflege um die kleinen Kakaopflanzen in der Baumschule. Bevor eine Kakaopflanze die Schule verlassen darf, überzeugt er sich von ihrer Reife. Hat sie bestanden, darf sie hinaus auf die Plantage, wo sie zwischen Bananenstauden und vielen anderen Schattenpflanzen zu einem richtigen Kakaobaum wird.

2) Die Methode der Agro-Forst-Wirtschaft setzt bewusst auf Mischkulturen. Neben Kakao sind hier unter anderem Bananen, sowie verschiedene Leguminosenarten zu erkennen.

3) Praktischer Nebeneffekt der Mischkultur: Schattenpflanzen sind für den Kakaoanbau von großer Bedeutung. Kakao benötigt um zu gedeihen zwar ein feucht-warmes Klima, liebt es aber schattig.

4) Bis ein Kakaobaum das erste Mal trägt vergehen etwa vier Jahre. Bis zu 44 Früchte – die in Form und Größe ungefähr so aussehen wir ein amerikanischer Football – wachsen dann an einem Baum. Eine Frucht enthält dabei übrigens genau soviel Kakao, wie wir für eine 100 Gramm Tafel Vollmilch benötigen.

Ende dieses Jahres werden wir auf El Cacao unseren ersten Kakao ernten. Daraus wird dann zwar noch keine RITTER SPORT Schokolade, aber wir können zumindest schon mal den Geschmack unseres eigenen Kakaos testen. Es bleibt also spannend …

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3 Kommentare

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  1. Christine sagt:
    07.05.2017 um 10:37 Uhr

    Schöner Artikel! Bin gespannt wie es auf El Cacao weitergeht Viel Erfolg mit vielen, leckeren Früchten !!!

  2. Nicole sagt:
    04.05.2017 um 11:47 Uhr

    WOW!!
    Danke für die tollen Infos!
    Sehr interessant!

    1. Petra (RITTER SPORT Team) sagt:
      05.05.2017 um 12:24 Uhr

      Hallo Nicole, danke für dein tolles Feedback! Es freut uns, dass dir der Artikel gefällt! 🙂 Viele Grüße