Eine Finanzexpertin, die Brände löscht – Ritter Sport hilft helfen
Am 5. Dezember ist der Internationale Tag des Ehrenamtes. Rund 29 Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich. Auch viele meiner Kolleginnen und Kollegen sind privat für die unterschiedlichsten Einrichtungen, Organisationen und Vereine aktiv. Eine von ihnen ist Laura Hintz. Laura ist 34, gelernte Bankkauffrau und bei uns als Treasury Managerin tätig. Außerdem ist Laura Feuerwehrfrau. Zusammen mit rund 90 anderen Feuerwehrleuten, darunter 55 im aktiven Dienst, kümmert sie sich um die Sicherheit von etwa 5.500 Menschen in Oberboihingen, einer Gemeinde im Landkreis Esslingen, rund 20 Kilometer von Waldenbuch entfernt.
Mit Laura habe ich mich darüber unterhalten, wie sie Feuerwehrfrau geworden ist, was ihr diese Arbeit bedeutet und auch darüber, welche Rolle Ritter als Arbeitgeber dabei spielt:
Laura, wie bist Du zur Feuerwehr gekommen?
Der damalige Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr hat bei uns in der Grundschule eine Brandschutzerziehung durchgeführt. Das hat mich sehr begeistert und interessiert. Über den Vater einer Freundin, der selbst bei der Feuerwehr war, ist dann der Kontakt entstanden und so bin ich mit vier weiteren Mädchen zur Jugendfeuerwehr gekommen. Inzwischen bin nur noch ich davon dabei. Ich war übrigens auch die erste Frau, die in Oberboihingen in den aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr eingestiegen ist.
Wie ist es als Frau bei der Feuerwehr?
Anfangs musste ich mir als erste Frau in der Mannschaft schon den Respekt der ausschließlich männlichen Kameraden erarbeiten. Aber die Feuerwehr ist natürlich auch ein Abbild der Gesellschaft. Mehr Gleichberechtigung im Alltag macht es sicherlich auch leichter, als Frau bei der Feuerwehr akzeptiert zu werden. Heute sind wir übrigens sieben Frauen im aktiven Dienst.
Was sind denn Deine Aufgaben bei der Feuerwehr?
Das lässt sich ganz einfach mit dem Leitmotto der Feuerwehr umschreiben: Bergen, Retten, Schützen, Löschen – vom Verkehrsunfall bis zum Hausbrand und nicht zu vergessen, die zunehmenden Einsätze bei Extremwetterereignissen. Bei einem Einsatz wird die konkrete individuelle Aufgabe je nach Lage, Ausbildung und zur Verfügung stehenden Feuerwehrleuten vom Gruppenführer zugeteilt.
Gibt es besondere Eigenschaften einer Feuerwehrfrau?
Immer einsatzbereit zu sein, setzt eine große Hilfsbereitschaft voraus. Und dann ist es sicherlich wichtig, auf Menschen zugehen zu können, offen zu sein und gerne im Team zu arbeiten. Eine gewisse körperliche und psychische Grundfitness ist von großem Vorteil, aber durch regelmäßige Übungen, lernt man im Laufe der Zeit auch, mit herausfordernden Umständen umzugehen. In Extremfällen gibt es psychologische Unterstützung – übrigens seit kurzer Zeit auch eine Leistung, die sich aus der Feuerwehr heraus darauf spezialisiert hat, in kritischen Situationen für uns da zu sein.
Habt Ihr als Feuerwehr eigentlich Nachwuchssorgen?
In der Jugendfeuerwehr haben wir zum Glück keine Schwierigkeiten. Aber es wird zunehmend herausfordernder, Kinder frühzeitig an einen Verein zu binden – die Angebote sind vielfältig und je früher wir Jungs und Mädchen für die Feuerwehr begeistern können, desto größer ist die Chance, dass sie auch in den Folgejahren dabeibleiben. Deshalb sind zum Beispiel Veranstaltungen wie der Tag der offenen Tür oder auch Schulungen zum Brandschutz so wichtig – so bin ich ja letztlich auch zur Feuerwehr gekommen.
Für diese Veranstaltungen hast Du auch Unterstützung durch das Programm „Ritter Sport hilft …“ bekommen. Inwiefern?
Indem ich zwei Tage dafür vom Unternehmen freigestellt wurde. Ich musste also keinen Urlaub nehmen, sondern hatte zwei (bezahlte) Arbeitstage Zeit, mich um diese Events der Feuerwehr zu kümmern. Ritter will damit das ehrenamtliche Engagement von uns Mitarbeitenden unterstützen. Es gibt bestimmte Kriterien, die eine Arbeit oder ein Projekt erfüllen muss – zum Beispiel muss es sich um einen gemeinnützige Organisation handeln, für die man sich engagiert. Eine gute Sache, wie ich finde.
Dein Engagement reicht bis ins Unternehmen hinein. Denn Du bist auch Mitglied unserer Werk-Sicherheitsgruppe. Auch das machst Du – wie die anderen Kollegen auch – ehrenamtlich, also zusätzlich zu Deiner Arbeit.
Für mich war das ein logischer Schritt, weil ich dort meine Erfahrung als Feuerwehrfrau einbringen kann. Zu richtig großen Einsätzen ist es bei uns glücklicherweise noch nie gekommen. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir sehr viel Wert auf Prävention legen. Auch wenn wir mit unserem Ermahnungen die Kolleginnen und Kollegen manchmal sicher nerven.
Was wünscht Du Dir für Deine ehrenamtliche Tätigkeit?
Speziell bei der Feuerwehr sind unsere Einsätze in der Regel nicht planbar. Da ist es schon manchmal eine Herausforderung, Ehrenamt und Arbeit unter einen Hut zu bringen. Deutlichere Regelungen zum Beispiel zu Ruhezeiten nach Einsätzen wären sicher hilfreich. Ganz allgemein wünsche ich mir für alle Ehrenamtlichen mehr Anerkennung und Wertschätzung durch unsere Mitmenschen – unsere Gesellschaft funktioniert nur, weil sich so viele engagieren und ich hoffe, das bleibt auch in der Zukunft so.
1 Kommentar
Laura, Du warst mit 3 weitern Frauen, ein tragender Teil unserer Metabo-Werkfeuerwehr.
Mich freut es außerordentlich, dass Du nicht nur in der FFW Dienst mach’s, sondern auch bei Ritter, ein Teil der „Rettung“ bist. Laura weiter so!
Vielleicht können wir uns, zusammen mit Unseren Kameradinnen und Kameraden austauschen?
Gruß:
Uwe Hecke
Stelv. Kdt. Werkfeuerwehr Metabo