Peru – Was haben Kakao und Alpakas gemeinsam?

Richtig, sie stehen beide für Peru. Während die Alpakas aber in den Anden leben, stammt unser Peru-Kakao aus dem Amazonasgebiet.
28.11.2024 von Petra Lesedauer: ca. 5 Minuten

Peru bietet ideale Bedingungen für den Anbau von besonders aromatischem Kakao. Der Edel-Kakao zeichnet sich auch geschmacklich in ganz besonderer Weise durch seine Aromen von Trockenfrüchten in Kombination mit kräftigen Gewürznoten aus. Ein Grund, warum wir uns schon vor einigen Jahren schon für dieses Herkunftsland entschieden haben. Dass damit eine enge Zusammenarbeit mit den Kakaobäuerinnen und Kakaobauern sowie unserem Partner vor Ort einhergehen muss, war für uns eine Grundvoraussetzung. Nach fast drei Jahren Programm, in denen meine Kolleginnen und Kollegen immer wieder vor Ort waren, können wir erste Erfolge und Fortschritte verzeichnen.

In Peru steht der nachhaltige Anbau weit oben auf der Agenda, dabei ist das Thema Bodenfruchtbarkeit von ganz besonderer Bedeutung. Die Flächenerträge sind in dem eher „jungen Anbauland“ sehr hoch, um diese langfristig zu erhalten, braucht es gesunde Böden. Nur so kann verhindert werden, dass Flächen aufgegeben werden und eine wandernde Landwirtschaft entsteht, die immer neue Flächen benötigt, was zu Lasten des ökologischen Gleichgewichts geht und die artenreichen Regenwälder bedroht.

Maria Meneses Huacachi (das Bild am Anfang dieses Artikels zeigt sie mit ihrem Mann), ist eine der rund 300 Bäuerinnen und Bauern, mit denen wir im Rahmen unseres Kakaoprogramms in Peru zusammenarbeiten. Sie hat es einmal so formuliert:

„Wir spüren, dass der Boden müde wird und dass die Erträge zurückgehen, wenn wir nicht anfangen, unsere Plantagen zu düngen. Die Kakaobäume sind wie Menschen: Wenn wir nicht gut essen, können wir nicht stark sein und werden krank. Auch die Kakaobäume brauchen Nährstoffe, um viel zu produzieren und nicht von Krankheiten befallen zu werden.“

Eine nachhaltige Düngekultur mit natürlichen, nichtsynthetischen Düngemitteln wie zum Beispiel Kompost bildet daher einen Schwerpunkt unseres Kakaoprogramms. Um gezielt zu düngen, muss man natürlich wissen, welche Nährstoffe ein Boden braucht. Dazu werden vor Ort Bodenproben analysiert, um den Zustand der unterschiedlichen Plantagen beurteilen zu können. Auf Basis der Ergebnisse haben wir dann gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern ein Paket zur Bodenfruchtbarkeit und Pflanzengesundheit zusammengestellt und vermitteln in Schulungen und anderem, wie man nährstoffreichen Kompost selbst erzeugt.

Der besondere Geschmack und die Qualität des peruanischen Kakaos beruhen auch auf dem vulkanischen Ursprung vieler Böden. Die sind meistens reich an Mineralien und Nährstoffen und daher zunächst einmal sehr fruchtbar. Doch auch diese natürliche Fruchtbarkeit muss nachhaltig erhalten werden. Dazu trägt auch der Anbau im Agroforstsystem, einer Mischkultur mit heimischen Baumarten, bei. Gleichzeitig schafft diese Form des Anbaus zusätzliche Einnahmenquellen für die Bäuerinnen und Bauern. Angesichts des Klimawandels ist es enorm wichtig, den Kakaoanbau resilienter zu machen. Auch dazu leistet der Anbau im Agroforstsystem einen wichtigen Beitrag

Apropos Klimawandel: Wir alle wissen, wie wichtig gerade die Regenwälder Südamerikas für unser Klima sind. Ihrem Schutz dienen Kartierungen der vorhandenen landwirtschaftlichen Anbauflächen mit GPS-Punkten und sogenannten Polygonen. Diese Technik ist nicht nur die Grundvoraussetzung für Transparenz und Rückverfolgbarkeit schlechthin, sie hilft zugleich bei der gezielten Aufforstung der Kakaoplantagen mit Schattenbäumen. Denn je nach Anbaugebiet brauchen die Kakaobäume mehr oder weniger Schatten, was sich letztlich in den Erträgen widerspiegelt.

So greift auch bei unserem Kakaoprogramm in Peru ein Rad ins andere. Letztlich – und das ist vielleicht das Erfolgsgeheimnis bei unserem Modell der Partnerschaften – haben wir alle gemeinsam ein Ziel: qualitativ hochwertigen Kakao, von dem die Bäuerinnen und Bauern gut leben können und den wir zu leckerer Schokolade verarbeiten können. Dass es den nur geben kann, wenn wir die natürlichen Ressourcen schützen, haben zum Glück inzwischen viele verstanden – in den Anbauländern und auch hier bei uns.

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