Das Lieferkettengesetz im Praxistest – Teil 3:

Unsere Lieferkette beginnt natürlich mit den Rohstoffen für unsere Schokolade. Allen voran dem Kakao. Als Teamleiter Einkauf Kakao sorgt mein Kollege Frank nicht nur dafür, dass wir den qualitativ besten Kakao bekommen, sondern auch dafür, dass die Anforderungen des Lieferkettengesetzes erfüllt werden. Er darf daher in meiner Interview-Reihe zum LkSG nicht fehlen.
08.08.2024 von Petra Lesedauer: ca. 3 Minuten

Was bedeutet das LkSG für den Rohstoffeinkauf?

Für uns ist das nicht ganz neu. Unsere Einkaufsstrategie basiert auf langjährigen Beziehungen und unsere Lieferantenauswahl auf den Themen Nachhaltigkeit und Transparenz.

Wo siehst du die größten Risiken? Wo sind wir deiner Einschätzung nach schon gut aufgestellt?

Aktuell sind wir in den inhaltlichen Themen schon gut aufgestellt, da uns die Themen Nachhaltigkeit und Transparenz in unserer Wertschöpfungskette (insbesondere beim Kakao) schon seit vielen Jahren wichtig sind und wir da sehr viel tun.  

Ein Risiko besteht jedoch darin, dass wir noch nicht einschätzen können, ob es Vorgänge geben wird, die uns betreffen werden, und welchen Kapazitätsaufwand dies dann in der Bearbeitung und Dokumentation administrativ für uns nach sich ziehen wird.

Ändert sich im Zuge des LkSG etwas an unserem Rohstoffbezug?

Da wir schon seit vielen Jahren mit unseren Hauptlieferanten das Thema Transparenz im Fokus haben, wohl eher nicht. Ob sich ggf. über den Beschwerdemechanismus Themen herauskristallisieren, die sich trotz Abhilfemaßnahmen nicht beheben lassen und dann einen Wechsel notwendig machen, kann man heute nicht vorhersagen.

Wenn wir mal über unseren quadratischen Tellerrand schauen. Denkst du das Thema Einkauf wird sich gesamtwirtschaftlich betrachtet verändern, weil vielleicht nicht mehr nur der günstigste Preis das entscheidende Kriterium ist?

Das wäre wünschenswert. Denn gewisse Themen innerhalb der Supply Chain können nur gelöst werden, wenn alle an einem Strang ziehen und die gleichen Ziele verfolgen. Das ist ja ein Kern des LkSG, dass Verantwortlichkeiten nicht an den nächsten Partner in der Lieferkette weitergegeben werden können, sondern alle Beteiligten sich gemeinsam um das Thema kümmern müssen. Damit kann dann auch ein Stück weit mehr Chancengleichheit zwischen den Wettbewerbern hergestellt werden, da sich nun auch Unternehmen darum kümmern müssen, die bisher eher auf den Preis geschaut haben und bei denen andere Themen in der Lieferantenauswahl nicht so stark im Fokus standen.

Die von Frank angesprochene Transparenz im Kakaobezug ist die zentrale Voraussetzung für unsere Kakaoprogramme. Welcher Bedeutung die vor dem Hintergrund des LkSG haben, darüber mehr im nächsten Teil meiner Interview-Reihe.

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